Seitenlogo
Petra Remshardt

Aktionswoche der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung

Neustadt. Mit den jährlichen „Aktionswochen“ möchte die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) die Öffentlichkeit für die Themen der privaten Überschuldung und der Schuldnerberatung sensibilisieren. Auch in 2017 werden sich wieder viele Akteure im Arbeitsfeld Schuldnerberatung vom 19. bis 23. Juni mit eigenen Aktionen und Veranstaltungen überall in Deutschland an der Aktionswoche beteiligen.
Wenn Menschen in (finanzielle) Not geraten, brauchen sie - unabhängig von ihrer Einkommenssituation - Unterstützung. Ein Rechtsanspruch auf ausreichende, niedrigschwellige und offene Beratungsangebote ist unbedingt erforderlich. Das Hilfenetz der Schuldnerberatung ist dazu bedarfsgerecht auszubauen. Zur Deckung des realen Bedarfs, insbesondere im ländlichen Raum, müssen weitere gemeinnützige Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen geschaffen und angemessen ausgestattet werden. Schuldnerberatungsstellen sind nicht nur Ratgeber für bereits überschuldete Menschen, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Bildung von Finanzkompetenz. Bereits in 2015 haben der gemeinnützige Verein pro Arbeit e.V. als Träger der GATE-Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle in Neustadt gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund, Kreisverband Ostholstein e.V. das Projekt ins Leben gerufen.
Im ersten Schritt wurden Familienhelferinnen in einem mehrtägigen Seminar ausgebildet und erhielten Unterstützung bei der Vermittlung eines reflektierten Umgangs mit Geld und sozialer Handlungskompetenz.
Im Rahmen der Woche der Schuldnerberatung werden nun erstmalig junge Familien direkt geschult. Es betrifft jeden - Finanzkompetenz wird von jedem Einzelnen in unterschiedlichen Situationen und Lebenslagen abverlangt. Jugendliche sollten sich beispielsweise der Risiken von Internet- und Handyverträgen bewusst sein und Berufsanfänger müssen eine realistische Finanzierung ihrer Lebensführung aufstellen können. „Was kostet/kosten uns die eigene Wohnung? Welche Versicherungen brauchen wir? Welches Girokonto ist sinnvoll? Oder brauchen wir ein sog. „P-Konto“? Was ist das überhaupt? Familien müssen an ihre Alters- und Gesundheitsvorsorge denken, denn sie liegt nicht mehr nur in den Händen des Staates, sondern immer mehr in der Eigenverantwortung jedes Bürgers. Ist „Sparen“ sinnvoll? Nicht zuletzt erfordern undurchsichtige Kapitalanlagen vom Anleger ein sehr hohes und umfangreiches Finanzverständnis.
Die erste Veranstaltung „Was kostet die Welt“, am Freitag dem 23. Juni gibt eine Einführung in all diese Themen. Interessenten wenden sich bitte an Katja Kirschall und Kristina Bruhn vom Deutschen Kinderschutzbund, Kreisverband Ostholstein, Koordination Frühe Hilfen im Familienzentrum Neustadt unter Tel. 04561/5248183.
Die Themenbereiche „Ob ich mir das leisten kann?“ - Einstieg zum Thema Kredit und „Was tun, wenn’s mal kriselt? - Überschuldung und Krisenbewältigungskompetenz“ runden die Seminarreihe ab. (red)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen