Alexander Baltz

Aus den USA nach Lensahn - Austauschschülerin Anna Dreyer fühlte sich in Deutschland pudelwohl

Anna Dreyer mit Gastvater Sven Looft. (Foto: Matthias Schütt)

Anna Dreyer mit Gastvater Sven Looft. (Foto: Matthias Schütt)

Lensahn. Von Chicago in den USA nach Lensahn – es war eine weite Reise, die Anna Dreyer für ihr Austauschjahr nach Deutschland führte. Im vergangenen August ist sie angekommen, hat mit offenen Augen die neue Welt erforscht, sich prima eingelebt und viele Freunde gefunden. Jetzt muss die sympathische 17-Jährige aber wieder die Koffer packen. Die Zeit in Lensahn neigt sich mit dem Schuljahr dem Ende zu. Der Abschied von ihrer Gastfamilie Looft wird ihr nicht leichtfallen.
 
So ganz fremd war ihr Deutschland nicht, gesteht Anna im Gespräch. Schon ihr Name verrät, dass die Familie deutsche Wurzeln hat. Dass man mit einer waschechten Amerikanerin plaudert, verrät nur noch ein kleiner Akzent.
 
Spracherwerb ist nur einer – und nicht der wichtigste – Aspekt für ein Austauschjahr, das die gemeinnützige Jugendaustauschorganisation Youth for Understanding (YFU) jedes Jahr rund 1.000 Schülern wie Anna ermöglicht. Wichtiger ist das Eintauchen in eine fremde Kultur, das Kennenlernen eines ungewohnten Alltags mit den täglichen Routinen und den Höhepunkten von Ferienreisen bis Familienfesten.
 
Der Alltag, das war vor allem die Waldorfschule in Lensahn, in der Anna die 11. Klasse besucht. „Hier fühle ich mich richtig wohl“, sagt Anna, die seit ihrer Kindheit Klavier spielt und im Chor singt. Ein anderer Schwerpunkt ist die Biologie. Hier sieht sie ihre berufliche Zukunft, speziell im Umweltschutz. Und gerade zu dieser Idee hat das Jahr in Lensahn viel beigetragen: „Wie die Menschen hier ganz selbstverständlich ihren Müll trennen und, zum Beispiel, auf Plastiktüten verzichten, das finde ich beispielhaft.“ Mit ihrer Auslandserfahrung könnte sie sich gut vorstellen, später einmal auf internationaler Ebene im Umweltschutz zu arbeiten.
 
Aber auch in andere Bereiche hat sie hineingeschnuppert, etwa als Schülerpraktikantin in einem Kindergarten in Cismar. „Anna ist ein sehr aufgeschlossener Mensch“, weiß Gastvater Sven Looft, „und hat sich jeder Erfahrung gestellt. Für Anna war dieses Jahr ein großer Gewinn, für uns übrigens auch“. Die Lehrerfamilie Looft mit ihren drei Kindern hat den Gast aus den USA als große Bereicherung erfahren. Wer diese Erfahrung auch einmal erproben möchte, bekommt bei YFU nähere Informationen unter www.yfu.de/gastfamilie-werden.
 
Für Anna sind die Loofts jetzt ihre zweite Familie. Der nächste Besuch ist schon fest vereinbart. Bis dahin hilft sie sich mit Milchreis über das Heimweh nach Deutschland hinweg. Eine Portion kommt mit in den Koffer, denn die neue Lieblingsspeise war ihr in Amerika völlig unbekannt. (red)


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