Petra Remshardt

Begegnungscafé mit Flüchtlingen: ein erster Schritt zu mehr Miteinander

Riepsdorf. Was kommt dabei heraus, wenn man 45 Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Sprache ohne Dolmetscher zusammenbringt? Antwort: ein ausgelassener Nachmittag und angeregte Gespräche „mit Hand und Fuß“. Das jedenfalls war die Bilanz des Riepsdorfer Begegnungscafés, zudem die Gemeinde und die Initiative W.i.R. am vergangenen Samstag langjährige Einwohner, wie syrische Flüchtlinge eingeladen hatten.
Das Zusammentreffen wurde von etlichen Freiwilligen unterstützt: Die Feuerwehr stellte ihr Gerätehaus in Gosdorf zur Verfügung, Helfer spendeten selbst gebackenen Kuchen und organisierten einen Fahrdienst, eine Musikgruppe sagte spontan ihren Auftritt zu. Auch Bürgermeister Hartwig Bendfeldt nahm an dem Kennenlern-Treffen teil. Nach einer kurzen Begrüßung tauschten sich Alteingesessene und Neuankömmlinge aus, teils mittels Gesten oder auch mit der Hilfe der Übersetzungsprogramme von Smartphones. Berührungsängste kamen so gar nicht auf, und erste Kontakte waren schnell geknüpft.
Viele der aus Syrien stammenden Flüchtlinge wohnen schon seit Monaten in Riepsdorf, wo sie auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten. Die Bürgerinitiative W.i.R in Riepsdorf, die das Zusammentreffen angeregt hatte, will die in der Gemeinde lebenden Flüchtlinge nicht nur durch Sachspenden und Hilfe im Alltag unterstützen, sondern auch Integrationsangebote machen. Erfolge sind schon sichtbar: Fußballbegeisterte Syrer trainieren beim FC Riepsdorf, viele Flüchtlinge nehmen jede Gelegenheit zum Deutschunterricht wahr und freuen sich über Besucher aus dem Dorf, denen sie Tee und Kaffee anbieten.
Nach zwei Stunden Zusammensein mit norddeutschen Liedern und einem Solo eines syrischen Vorsängers lobten die Gäste: „A good Party.“ Das Begegnungscafé in Riepsdorf war ein erster Schritt zu mehr Miteinander. Für die Organisatoren steht fest: Fortsetzung folgt. (red)


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