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Gesche Muchow

Corona: Erkältungssymptome, aber kein Test?

Nicht jede Erkältung erfordert sofort einen Coronatest.

Nicht jede Erkältung erfordert sofort einen Coronatest.

Bild: Gesche Muchow

Neustadt. Der Herbst ist da und mit ihm die Hochzeit für Erkältungserkrankungen jeglicher Art. Waren im letzten Jahr ein kleiner Schnupfen oder auch typische Erkältungssymptome, wie Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit noch unbedenklich, ist in diesem Jahr, wegen der Ausbreitung des Coronavirus, alles etwas anders.
 
Doch wer entscheidet, ob ein Coronatest gemacht wird oder ob der Erkrankte einfach zuhause seine Erkältung auskuriert und dann wieder normal zur Arbeit oder in den Kindergarten oder die Schule geht? Wir haben uns einmal die nationale Teststrategie der Bundesregierung angeschaut und die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
 
Wer wird getestet?
Wer getestet wird, entscheiden Gesundheitsämter, niedergelassene Ärzte oder Kliniken. Sie orientieren sich dabei an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Getestet werden Personen, die Symptome einer Atemwegserkrankung haben. Vorrangig erfolgt die Testung, wenn diese Personen Tätigkeiten in Pflege, Arztpraxis oder Krankenhaus ausüben oder einer Risikogruppe angehören. Auch, wenn es sich um eine Kontaktperson zu einem COVID-19-Fall handelt, wird getestet. Tests erfolgen außerdem im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung zum Feststellen möglicher Übertragungen. Bei Feststellen einer Infektion in einer Einrichtung kann im Rahmen des Ausbruchsmanagements eine umfangreiche Testung der Kontaktpersonen zur Infektionsquellensuche und/oder zum Feststellen von möglichen Übertragungen angezeigt sein. Es ist nicht möglich, sich „frei“ zu testen. Ein negativer Test sagt noch nicht aus, dass keine Infektion vorliegt – sie kann während der Inkubationszeit jeden Tag auftreten und der Test später positiv werden.
 
Ist ein negativer Coronatest immer aussagekräftig?
Beim Testen ist ein zielgerichtetes Verfahren wichtig, denn ohne Anlass führt das Testen zu einem falschen Sicherheitsgefühl. Auch ein negativer Coronatest ist nur eine Momentaufnahme.
 
Überblick: Diese Personen werden in Deutschland getestet
 
- Symptomatische Personen: Personen mit schweren Corona-typischen Symptomen
 
- Kontaktpersonen: Personen, die Kontakt zu einer mit COVID-19 infizierten Person hatten
 
- Gemeinschaftseinrichtungen: Personen in Gemeinschaftseinrichtungen und –unterkünften (z. B. Arztpraxen, Schulen, Kitas, Geflüchtetenunterkünfte, Notunterkünfte, Justizvollzugsanstalten), wenn in der Einrichtung eine mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizierte Person festgestellt wurde.
 
- Reisende: Personen, die von einer Reise aus einem Risikogebiet einreisen.
 
- Bewohner von Betreuungseinrichtungen sowie Patienten
 
- Personal in patientennahen Einrichtungen: stichprobenartig unabhängig von Fällen.
 
- Besucher von patientennahen Einrichtungen: vor einem Besuch der Einrichtung.
 
In Regionen mit vielen Neuinfektionen (mindestens 50 Fälle pro 100.000 Einwohner über sieben Tage) können Teile der Bevölkerung bzw. die gesamte Bevölkerung stichprobenartig getestet werden.
 
Kann ein Hausarzt einen Test verweigern, wenn man Symptome zeigt?
Der Einschätzung der Ärztin oder des Arztes sollte vertraut werden. Sollte sich der Gesundheitszustand verschlechtern, wird geraten, sich erneut in der Praxis vorzustellen und die nächsten Schritte abzuklären. Wer getestet wird, entscheiden die Kliniken sowie die Haus- und Amtsärzte. Sie orientieren sich dabei an den Empfehlungen des RKI. (gm/red)
 
Ausführliche Informationen zum Testverfahren gibt es auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums: https://www.zusammengegencorona.de/informieren/informationen-zum-test/


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