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Ireen Nussbaum

„Den Helfern beim Helfen helfen“ -Seminar für Angehörige und Helfer in der Begleitung von Menschen mit Demenz

Neustadt. Die Diagnose „Demenz“ ist ein tief greifender Einschnitt in das Leben der Betroffenen und der Angehörigen. Eine Demenz geht weit über den Verlust der geistigen Fähigkeiten hinaus. Sie beeinträchtigt die Wahrnehmungen, das Verhalten und Erleben der Kranken und damit das gesamte Sein des Menschen. Die Betroffenen vereinsamen innerlich, da ihnen keiner in ihrem Erleben der Welt mehr zu folgen vermag. Die gesamte Familie ist fortan gefordert, den Kranken zu verstehen, sich in ihn hinein zu fühlen und ihn kompetent zu betreuen. So müssen sich die Angehörigen nicht nur mit einer schweren, unheilbaren Krankheit eines geliebten Menschen auseinandersetzen, sondern auch Entschlüsse zur künftigen Versorgung und Pflege des betroffenen Familienmitglieds fassen.
 
Die Betreuung eines an Demenz erkrankten Familienmitglieds ist außerordentlich schwer und kann viele Jahre dauern. Ein Verteilen der Lasten auf mehrere Schultern, ganz gleich ob auf Familienangehörige oder professionelle Helfer, ist oft der beste Weg, die häusliche Pflege über viele Jahre hinweg aufrechtzuerhalten.
 
Die Vorstellung, den Zugang zu einem geliebten Menschen Schritt für Schritt zu verlieren, kann Angst und Verzweiflung auslösen. Umso wichtiger ist es für Angehörige, von Anfang an, nicht nur die an Demenz erkrankte Person im Auge zu behalten, sondern auch sich selbst.
 
Hilfe für die Helfenden bietet das DRK mit einem zertifizierten Wochenendseminar vom 5. bis 7. Mai für Angehörige und Helfer in der Begleitung von Menschen mit Demenz im Rahmen niederschwelliger Betreuungsangebote (§45 SGB XI) an.
 
Demenzerkrankte verstehen lernen und Überforderungen vermeiden, vermittelt Helga Behrens, Fachschwester für Altersverwirrtheit, in 10 Doppelstunden im DRK-Pflegezentrum Mühlenblick. Ab Freitag, den 5. Mai von 15 bis 18:30 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 10 bis 12:30 Uhr und 14 bis 17:30 Uhr erhalten die Teilnehmer einen strukturierten Einstieg und gewinnen im Umgang mit demenzerkrankten Menschen mehr Sicherheit. Nach einer Einführung in die Schulung und einem Kennenlernen der Teilnehmer werden folgende Themen bearbeitet:
 
- Krankheitsbild Demenz: Symptome, Verlauf, Ursachen und Erscheinungsformen
- Demenzkranke verstehen: Auswirkungen auf Verhalten und Erleben der Betroffenen, Auswirkungen auf Familie und Umfeld
- Umgang und Methoden der Betreuung, Kommunikation und Beschäftigung demenziell Erkrankter
- Pflegerische Grundlagen
- Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen, hilfreiche Reaktionsweisen in problematischen Situationen
- Rechtliche Aspekte, weitere Hilfsangebote.
 
Anmeldungen werden bis zum 4. Mai unter der Tel. 04561/514712 erbeten. Die Kosten übernimmt nach Pa­ra­graf 45 des Sozialgesetzbuches (SGB) Elftes Buch (XI) die Kranken- beziehungsweise Pflegekasse. (red/inu)

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