Gesche Muchow

Ein Vierteljahrhundert Umweltbildung in Neustadt

Neustadt. Die 1925 erbaute ehemalige Waldschänke direkt am Ostseestrand hat im Laufe der Jahrzehnte schon diverse staatliche Nutzungen erfahren.
 
Als sich vor gut 25 Jahren nun die Frage stellte, was mit dem „Sahnestückchen“ am Ostseestrand passieren soll, seien sich die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik äußerst uneinig gewesen, berichtete Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider bei einer internen Feierstunde im Umwelthaus. Die Vorschläge reichten von Kulturzentrum über Waldorfschule bis hin zu einem Bürgerhaus. Nach acht Ausschusssitzungen und drei Stadtverordnetenversammlungen, die sich mit diesem Thema befasst hatten, beschloss man die Einrichtung eines Umweltzentrums und so hielt am 1. April 1992 das BUND-Umwelthaus in den Räumlichkeiten Einzug.
 
Nicht zuletzt Dank der engagierten Leiterin Martina Stapf bewege sich das Umwelthaus seitdem in ruhigem Fahrwasser und die Stadt Neustadt habe ihre Entscheidung nie bereuen müssen, so die Verwaltungschefin anerkennend. Auch Bundesvorsitzender Prof. Dr. Hubert Weiger und Landesgeschäftsführer Ole Egger fanden für Martina Stapf und ihr Team nur lobende Worte: „Es ist die größte Herausforderung den Kindern ein unmittelbares Naturerleben zu geben. Das Umwelthaus ist dafür von zentraler Bedeutung, weil der Lernort, die Ostsee, direkt vor Ort ist“, so der Bundesvorsitzende und Ole Egger ergänzte: „Das Umwelthaus hat als einzige Umweltbildungseinrichtung direkt an der Ostsee gelegen ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und bietet größte Kompetenz im Meeresschutz“. Dem schloss sich Jörg Schumacher von der Sparkassen Stiftung nur zu gern an: „Das Umwelthaus in Neustadt ist für uns ein ganz wichtiger Partner und einer der begehrtesten Standorte im gesamten Bildungsspaßangebot“.
 
Dem konnte auch Einrichtungsleiterin Martina Stapf nur zustimmen: „Heute findet bei uns zum achten Mal die kostenlose Meereskinder-Aktion statt, bei der insgesamt 120 Drittklässler aus dem gesamten Kreisgebiet am Strand und auf dem Gelände des Umwelthauses elf verschiedene Stationen absolvieren und dabei spielerisch ganz viel über die Ostsee und den Schutz der Ostsee erfahren. Bereits heute trudeln die ersten Anmeldungen für das nächste Jahr bei uns ein. Die Plätze sind heiß begehrt“, so Martina Stapf stolz.
 
Und wie in jedem Jahr waren die Schüler auch am vergangenen Dienstag wieder mit Feuereifer dabei. Auf dem „Stundenplan“ standen spannende Wissens-, Kreativ- und Spaßstationen, bei denen es um die Themen Muscheln, Fischer, Menschen heute und früher am Meer, Touristen sowie die Bedeutung der Ostsee für die Region und den Rest der Welt ging. Die Wissensvermittlung wechselte sich dabei mit den spielerischen Aktivitäten ab, die einerseits einen Bezug zum Meer und andererseits Teamfähigkeit, Kreativität und die Freude am Meer und an der Natur fördern sollten. Nach jeder Station gab es einen kleinen Wissenstest, den die interessierten jungen Forscher mit Bravour absolvierten.
 
Auch in diesem Jahr unterstützten unter anderem die Sparkassen Stiftung und die Dorothea-Schlözer-Schule die Aktion. (gm)

 


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