

Neustadt. Vor zwei Jahren ereignete sich ein technischer
Unfall an einer Biogasanlage in Krumbek, in dessen Folge es zu einem großen
Fischsterben in der Kremper Au und dem Neustädter Binnenwasser kam.
„Es verendeten dort circa 1.000 Kilogramm Groß- und Kleinfisch, darunter Aal,
Forelle, Lachs, Ostseeschnäpel, Barsch, Aalländer, Brassen und Plötze“, so 1.
Ältermann Wilfried Gast zu dem reporter. Ferner seien 1,5 Millionen Fischlarven
und Vorgestreckte von 23.000 Euro Marktwert vernichtet worden. Seitdem versucht
das Neustädter Fischeramt, das die verbrieften Fischereirechte der Stadt
Neustadt für dieses Gewässer besitzt, eine Entschädigung vom Verursacher zu
erstreiten. „Auch der Stadt Neustadt als Eigentümerin der circa 144 Hektar
großen Wasserfläche des Binnenwassers ist durch die Verunreinigung ein Schaden
entstanden. Die Neustädter Fischer fühlen sich von der Stadt juristisch allein
gelassen“, klagt 2. Ältermann und Gewässerwart für das Neustädter Binnenwasser
Bruno Wellm.
Darauf angesprochen bekräftigte Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider auf
der letzten Stadtverordnetenversammlung, dass die Stadt Neustadt entgegen der
Ansicht des Fischeramtes keinen ersatzfähigen Schaden genommen habe. Die Stadt
werde das Fischeramt bei ihrem juristischen Vorgehen aber selbstverständlich
unterstützen. Sie hätte sich jedoch erhofft, dass die Neustädter Fischern sie
eher um Hilfe gebeten hätten.
Ein zweiter Dorn im Auge ist den Fischern der Ponton vor dem Pagodenspeicher,
der laut Ursprungsgenehmigung der Stadt Neustadt in den Wintermonaten aus dem
Binnenwasser verholt werden müsse, so Bruno Wellm. Nicht nur die Fischer fühlten
sich durch den Ponton in ihren Fischereirechten massiv behindert, auch die
Tätigkeit in ihrem Nachhaltigkeitsprogramm der Laichfischerei, die das
Neustädter Fischeramt in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Landwirtschaft,
Umwelt und ländliche Räume betreibt, sei hiervon beeinträchtigt. „Ich erhoffe
mir für die Zukunft von der Stadt Neustadt eine engere Zusammenarbeit und
schnellere Umsetzung von gefassten Beschlüssen“, so Bruno Wellm. Auch diesen
zweiten Punkt versprach Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider umgehend prüfen
zu lassen. (red/gm)