Marco Gruemmer

Preisverleihung zum 8. MINT-Wettbewerb

Schülerinnen und Schüler mit Funktionsträgern von Schule und Rotary-Club sowie Gästen.

Schülerinnen und Schüler mit Funktionsträgern von Schule und Rotary-Club sowie Gästen.

Bild: Marco Grümmer

Neustadt in Holstein. Der MINT-Wettbewerb, ein seit Jahren funktionierendes Zusammenspiel vom Küstengymnasium Neustadt mit dem Rotary Club Neustadt-Ostsee, hat in seiner achten Auflage das Thema „Klima“ in den Fokus gestellt. Die Fachbereiche von MINT - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik - sind dabei eine wichtige Voraussetzung, die moderne Welt zu verstehen, an ihr teilzuhaben und sie mitzugestalten. MINT-Kenntnisse sind notwendig, um gesellschaftliche Herausforderungen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Globalisierung durch Innovationen aus dem MINT-Bereich lösen zu können.

Ziel ist es, mit den Wettbewerben die Interessen und Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern am Küstengymnasium zu fördern, um sowohl individuelle Zukunftschancen als auch Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft in herausfordernden Zeiten zu sichern.

Die Fachkräfte von morgen schon frühzeitig für MINT-Berufe zu begeistern, ist das wichtigste Ziel des Wettbewerbs, der schon seit dem Schuljahr 2015/2016 organisiert und ausgetragen wird.Höhepunkt war am vergangenen Donnerstag die Präsentation von fünf Projekten, die alle ausgezeichnet werden. Die Oberstufe fiel mit Projektbeiträgen durch die Auswirkungen der Umstellung von G8 auf G9 beim 8. MINT-Wettbewerb komplett aus und etliche Projekte der anderen Klassenstufen gaben während der Bearbeitung im Druck des Schulalltages auf. „Um so mehr freuen wir uns auf die Präsentationen der Projekte, die mit Fleiß und Einsatzfreude ins Ziel gekommen sind – ohne Fleiß keinen Preis“, sagte Georg Heerten bei der Verleihung. Es wurden von der Jury aus Schulleitung, MINT-Lehrerinnen und -Lehrern sowie Mitgliedern vom RC Neustadt-Ostsee drei zweite Preise und zwei erste Preise zuerkannt, die mit der Übergabe einer Urkunde und einem Fördergeld vom Rotary-Club als Aufwandsentschädigung verbunden sind.

Bürgermeister Mirko Spieckermann, der wie Schulleiter Karsten Kilian und Rotary-Präsident Rüdiger Nittritz ein Grußwort sprach, nannte den Klimaschutz eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Alle Grußredner lobten die Schülerinnen und Schüler, die sich mit viel Engagment und Kreativität der Herausforderung stellten.

Der 2. Preis der Unterstufe: „Pflanzenbewässserungstopf“ (Kalle Bouman/Phil Wenzel, Klassenstufe 6)

Sie stellten sich der Frage einer langfristigen, verlässlichen Pflanzenbewässerung zum Beispiel zur Überbrückung von Urlaubsabwesenheiten. Zunächst ermittelten sie den Wasserbedarf von Pflanzen und die optimale Art der Bewässerung (kontinuierlich kleine Wassergaben oder stoßweise Bewässerung in bestimmten zeitlichen Abständen).

Gemäß ihrem Ergebnis haben sie dann experimentell den Ansatz einer kontinuierlichen Bewässerung mit kleinen Mengen umzusetzen versucht.

Der 1. Preis der Unterstufe: „Mooszäune“ (Ermira Maliqi/Leonie Geue, Klassenstufe 6)

Beide berichteten über die Möglichkeit, mit Moosen CO2 und Feinstaub aus der Luft zu filtern. Aufgestellte Mooszäune in Form von Gabionen können hier 100 Mal effektiver sein, als vergleichbare Waldflächen und pro Quadratemter 20 Gramm Feinstaub aus der Luft filtern. Sie ermittelten, welche Moose dafür geeignet sind und suchten nach Quellen, entsprechende Moose zu besorgen. Auch befassten sie sich mit der Pflege und vor allem Bewässerung der Mooszäune, die mit Regenwasser erfolgt, da Moose empfindlich auf kalkhaltiges, hartes Wasser reagieren.

2. Preis der Mittel- und Oberstufe: „KI in der Schule“ (Pio Kleinwort, Klassenstufe 10)

Pio Kleinwort fragte sich, ob und wie sich das soziale Klima in der Schule durch KI (Künstliche Intelligenz) verändert beziehungsweise verändern kann. Die Möglichkeit, schulische Aufgaben und Anforderungen durch KI erledigen zu lassen, schaffen ein neues Spannungsfeld zwischen Lehrern und Schülern, aber auch zwischen Schülern untereinander, da die eigene Leistung und der Lernerfolg schwer zu erkennen und zu beurteilen sind. Er möchte, dass Schüler in der Schule mit KI sinnvoll und nachhaltig arbeiten können.

2. Preis der Mittel und Oberstufe: „CO2-Schwamm-Schuh“ (Katharina Tock, Klassenstufe 11/Eb)

Katharina Tock präsentierte die Idee, mit Schuhen beim Laufen CO2 aus der Luft zu filtern. Hierzu könnten in Schuhsohlen Kartuschen mit Aktivkohle eingesetzt werden. Durch Pumpbewegungen der Sohle beim Gehen strömt Luft durch den Katalysator in der Kartusche und entzieht CO2. Als Sohle würden sich poröse TPU-Strukturen (Thermoplastische Polyurethane) eignen, in die die Kartuschen mit einem Klicksystem zum Auswechseln eingebettet sind. Sie zeigte auf, dass in Abhängigkeit vom CO2-Gehalt der Luft und der unterschiedlichen Laufleistung (jeweils ländliches oder städtisches Umfeld) von 10.000 Menschen zwischen drei und knapp fünf Tonnen CO2 der Luft entzogen werden könnten.

1. Preis der Mittel- und Oberstufe: „Straßen 2.0 – Die Straßen der Zukunft“ (Lilli Knauff/Janice Braun, Klassenstufe 11/Ec)

Alarmiert durch den Klimawandel und Starkregenereignisse mit Sturzfluten und der Information, dass 20 Prozent der weltweiten CO2 Emissionen auf den Straßenbau zurückgehen, beschäftigten sich beide mit der Möglichkeit, Straßen zukünftig als „Schwammstraßen“ analog zu „Schwammstädten“ zu bauen. Als Baustoffe für die Fahrbahndecke und Tragschichten schlagen sie Puzzolane, Zeolithe und Cellulose als Baustoffe vor, um nachhaltige und selbstreparierende Straßen mit Wasserableit- und Wasserspeicherpotential zu schaffen.

Abgeschlossen wird der 8. MINT-Wettbewerb wieder mit dem schon traditionellen MINT-Ausflug zu einer Attraktion im Rahmen von Mit-Mach-Museen oder Ausstellungen im Herbst dieses Jahres. Parallel beginnt das MINT-Team dann bereits mit den Vorbereitungen für den 9. MINT-Wettbewerb am Küstengymnasium Neustadt. (red/mg)


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