

Grube. In Berlin ist bereits im November die Entscheidung über den Zuschuss zur Sanierung der St. Jürgen Kirche in Grube gefallen (der reporter berichtete). Die Kirchengemeinde mit Fritz Bormann, Vorsitzender des Kirchengemeinderats, und Pastor Rüdiger Fuchs hat aus diesem Anlass Schleswig-Holsteins Ministerin für Justiz, Kultur und Europa Anke Spoorendonk (SSW) sowie die Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn (SPD) und Ingo Gädechens (CDU) zu einer kleinen Feier nach Grube eingeladen. Der Kirchenkreis Ostholstein wurde durch Propst Dirk Süssenbach vertreten.
Voraussichtlich im September 2017 soll mit der umfangreichen Sanierung der aus dem 13. Jahrhundert stammenden St. Jürgen Kirche begonnen werden. Möglich wird dies durch eine Förderung in Höhe von 440.000 Euro aus einem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes.
„Das Wunder Gottes ist geschehen durch einen unerwarteten Geldsegen“, eröffnete Fritz Bormann die Feierstunde, zu der auch viele Gruber Bürger in die Kirche gekommen waren. Propst Dirk Süssenbach sprach vom „Grund zur Dankbarkeit“, weil der hohe Eigenanteil von 308.000 Euro vom Kirchenkreis Eutin durch die Erschließung von Kirchengrundstücken aufgebracht werden konnte.
Bürgermeister Volkert Stoldt sprach von einem großen Tag: „Wir in der Gemeinde Grube stehen immer hinter der Kirche. Das Dorf lebt für die Kirche“. Ministerin Anke Spoorendonk machte deutlich, wie wichtig der Erhalt unseres kulturellen Erbes sei. Auch, wenn der Fördermittelbescheid aus formalen Gründen noch nicht vorliege, sei der Beschluss amtlich. MdB Bettina Hagedorn überreichte an Fritz Bormann eine gerahmte Kopie der Originalbeschlüsse des Haushaltsausschusses des Bundestages. MdB Ingo Gädechens freute sich besonders für Grube darüber, dass von 204 geförderten Projekten in ganz Deutschland ganze 177 deutlich weniger Fördergelder bekommen.
Die St. Jürgen Kirche ist als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung im Denkmalbuch des Landes Schleswig-Holstein eingetragen. Grundmauern der Backsteinsaal-Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die erste Erwähnung datiert auf 1232. Als besonders wertvoll gilt der Altar von 1475, der zum großen Teil in originaler Farbe und in vollem Umfang erhalten ist.
Architekt Torsten Ewers aus Oldenburg gab den Gästen einen kurzen Überblick über die anstehenden Vorhaben: Dach, Turm und Mauerwerk müssen saniert werden. Das betrifft vor allem die hölzernen Balkenköpfe und Sparrenfüße des Dachstuhls und des Turms. Auch ist das Mauerwerk in Teilen beschädigt und muss ergänzt oder verstärkt werden. Torsten Ewers schätzt die Gesamtkosten auf derzeit 880.000 Euro. Der Kirchenkreis Ostholstein beteiligt sich mit 35 Prozent an den Kosten, die Kirchengemeinde Grube mit 10 Prozent. Weitere Gelder kommen vom Förderverein sowie der Kirchbaustiftung. (ab/red)