Ireen Nussbaum

Gemeinsame Lebensfreude spüren -10 Jahre „Jung hilft Alt - Alt hilft Jung“

Neustadt. Seit einem Jahrzehnt werden in dem vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ finanziell geförderten Konzept „Jung hilft Alt - Alt hilft Jung“ der Schule Am Rosengarten Generationen zusammengeführt, Toleranz zwischen jüngeren und älteren Mitmenschen aufgebaut und die Hilfsbereitschaft untereinander gefördert. Über das soziale Engagement solle auch gegenseitiges Verständnis aufgebracht, Hilfsbereitschaft gefördert und Nähe füreinander entwickelt werden.
 
„Die Generationen leben sich zunehmend auseinander und entfremden sich. Im Gegensatz zu früher leben nur noch selten mehrere Generationen zusammen. Aufgrund der großen Mobilität liegen oft Hunderte Kilometer zwischen dem Wohnort der Familien und dem der Großeltern, sodass wechselseitige Besuche recht selten sind - ein sporadischer Kontakt ist oft die Folge“, erklärte Tamara Weegé-Esmann, Lehrerin der Schule Am Rosengarten, ihr Motiv vor 10 Jahren das Projekt zum Leben zu erwecken.
 
Die Kinder sollen durch eine persönliche Erfahrung mit älteren Menschen des DRK Pflegezentrums Am Mühlenblick, Wissen über das Alter und damit verbunden über die menschliche Entwicklung, Alterungsprozesse, Behinderungen, Verhaltensformen sowie deren Lebenssituationen und -stile erwerben. „Durch diese wertvollen Erfahrungen mit dem Alter - der Verlangsamung von Bewegung, dem Nachlassen der Sinne sowie der Hilfs- und Pflegebedürftigkeit entwickeln sie neue soziale Fertigkeiten. Die Senioren hingegen erfahren Abwechslung, Spontanität, Zuneigung sowie Lebensfreude und das Gefühl gebraucht und angenommen zu werden“, erläuterte die Koordinatorin, Organisatorin und Gründerin des Projektes. Nur dadurch können Vorurteile über das Alter abgelegt und Verständnis für die Eigenheiten alter Menschen entwickelt werden. „Zugleich können die Kids von den Lebenserfahrungen der Senioren profitieren und kommunikative Kompetenzen für den Umgang mit älteren Menschen lernen sowie soziale Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme, Höflichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen und Solidarität entwickeln“, bekräftigte Tamara Weegé-Esmann das positive Miteinander. Gemeinschaftliches Handeln und die Begegnung beziehungsweise Berührung miteinander ermögliche eine gegenseitige Empathie, die sich in gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen sowie in der Generationsband „Welle 23“ widerspiegelt.
 
Seit der Projektgründung haben die sechsten bis achten Klassenstufen der Schule Am Rosengarten eine Partnerschaft mit dem DRK Pflegezentrum Am Mühlenblick aufgebaut. Seitdem arbeiten sie ständig an dem Konzept, entwickeln es mit den Mitarbeitern des Pflegeheims weiter und verbringen regelmäßig Zeit mit den Bewohnern.
 
Um das gemeinsame Jahr besinnlich und gemütlich ausklingen zu lassen, trafen sich die Schüler und Senioren zu einem Adventsfrühstück im Restaurant der Hofanlage Marienhof. Es wurde gesungen und in Erinnerungen geschwelgt. (inu)


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