

Neustadt. Die Idee der konzeptionellen Umsetzung einer heimatkundlichen Bibliothek im zeiTTor-Museum der Stadt Neustadt reifte schon vor vielen Jahren. „Dieses als weiterer Schritt auf dem Weg zu einer Kulturservice-Einrichtung, ähnlich einem Bürgerbüro“, betonte Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski, der die Museumsarbeit, hier speziell auch die archäologische Sprechstunde, mit den Werten vermitteln, sammeln, bewahren und forschen in Einklang bringt und sich nun auf die Eröffnung am Donnerstag, dem 5. April freut.
Der für die Bibliothek vorgesehene Raum glich zunächst allerdings mehr einer Rumpelkammer. Erst mit der Museumszertifizierung 2015 nahm der Gedanke wieder Fahrt auf, auch in Zusammenhang mit dem Nachlass des Neustädter Heimatforschers Johannes Hugo Koch, der vom Förderverein übernommen und dem Museum zur Verfügung gestellt wurde. Nach dem Sichten und Katalogisieren der Unterlagen habe man sich 2016 einen Ruck gegeben, das Museum im Winter geschlossen und das Projekt Bibliothek voller Leidenschaft in Angriff genommen. Zunächst wurde der Raum entrümpelt und mit Regalen eingerichtet. Fertig war man im Februar 2017, jedoch gab es noch kleinere Probleme hinsichtlich der Begehbarkeit für die Öffentlichkeit. „Ohne Aufsicht würde das in einem Chaos enden“, erläuterte Dr. Frank Wilschewski.
Und da kommen die drei ehrenamtlichen Helfer Hans-Jürgen Weßlin, Norbert Kahl und Stephan Evers ins Spiel, die den interessierten Menschen die historische Literatur jeden Donnerstag von 14.30 bis 16.30 Uhr (oder auch nach Terminvereinbarung) näherbringen. Die geschichtsträchtigen Zeugnisse können vor Ort eingesehen werden, eine Ausleihe ist nicht erlaubt. „Wir haben nicht nur Interesse, sondern auch Zeit. Zudem ist das Projekt für uns eine Herzensangelegenheit“, erklärte Norbert Kahl. „Wir als Förderverein haben das Vorhaben gerne mit mehreren tausend Euro unterstützt“, sagte der 1. Vorsitzende Ernst-August Petsch.
Vorhanden ist ältere, geschichtsträchtige Literatur bis in die 1990er Jahre. Der überwiegende Teil der historischen Zeugnisse stammt aus den 1930er bis 1950er Jahren, darunter viele Bücher aus der ehemaligen Kreisbibliothek des Kreises Ostholstein. Thematisch stehen die Stadt Neustadt, die Region und Schleswig-Holstein im Fokus, wobei ein Schwerpunkt auf der Geschichte des Landes liegt. (mg)