

Kellenhusen. Mit einem Fehlbetrag von 484.600 Euro hat die
Gemeindevertretung Kellenhusen den Haushalt für 2017 verabschiedet. Während CDU
und SPD dem Haushalt so zustimmten, waren die Vertreter der FWG dagegen. „Wir
bemängeln unter anderem die in den letzten drei Jahren deutlich gestiegenen
Personalkosten in der Kurverwaltung“, erläuterte die Fraktionsvorsitzende
Gabriele Boßmann. „Veränderungen kosten auch Geld“, rechtfertigte Bürgermeister
Carsten Nebel (CDU) die Ausgaben. Insgesamt stünde die Gemeinde finanziell
allerdings recht gut da. Über 5 Millionen Euro auf dem Festgeldkonto und ein
Eigenkapital von rund 20 Millionen Euro würden das belegen. „Das strukturierte
Defizit, was bedeutet, dass wir mehr Geld ausgeben als einnehmen, konnten wir in
den vergangenen Jahren stets durch Grundstücksverkäufe ausgleichen“, erklärte
Carsten Nebel, der sich dafür aussprach, das vorhandene Geld nachhaltig zu
investieren.
Konkret für 2017 nannte er einige Projekte. So sind im Haushalt bis zu 67.500
Euro für die Neuanschaffung eines Einsatzleitwagens für die Freiwillige
Feuerwehr veranschlagt. 2,7 Millionen Euro nimmt die Gemeinde als Träger in die
Hand, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und dieses Vorhaben auch schnell zu
realisieren. Es sollen zwei Blöcke à 10 Wohnungen entstehen. Baubeginn könnte
schon im Frühjahr sein. Zudem baut die Gemeinde eine neue Ladenzeile an der
Seebrücke und steckt Geld in notwendige Sanierungen der Kindertagesstätte und
der Grundschule in Grube. Auch sollen für die künftige ärztliche Versorgung in
Kellenhusen Mittel bereit gestellt werden.
Nordkoppel: Zum Thema touristische Entwicklung der
Nordkoppel folgten nach der Einwohnerversammlung, auf der sich vier potenzielle
Investoren/Betreiber vorstellten (der reporter berichtete), viele weitere,
intensive Gespräche. „Ein Investor ist mittlerweile aus dem Rennen“, berichtete
Carsten Nebel. Ziel sei es, mit ein oder zwei Bewerbern in die nächste Phase zu
gehen. Noch fehlt es bei den Investoren jedoch noch an Tiefe“, sagte der
Bürgermeister.
Gästezentrum: In Sachen Gästezentrum läuft derzeit ein
Architektenwettbewerb. Die Ideen sollen im Rahmen einer Veranstaltung im Januar
vorgestellt werden. „Auch hier wäre Stillstand schlimm. Wir müssen uns bewegen“,
meinte Carsten Nebel.
Tourismusleitung: Nach der Trennung von Touristikleiterin
Eva Krüger ist die Stelle neu ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist endet am 15.
Januar. Dann sollen erste Gespräche mit den Kandidaten erfolgen, um den Posten,
den aktuell kommissarisch Martin Riedel ausführt, zeitnah wieder zu besetzen.
(mg)