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Petra Remshardt

Lebensraum erhalten - Bienen schützen

BUND Schleswig-Holstein weist zum Weltbienentag auf das massenhafte Sterben von Wildbienen und anderen Insekten hin.

BUND Schleswig-Holstein weist zum Weltbienentag auf das massenhafte Sterben von Wildbienen und anderen Insekten hin.

Kiel. Am 20. Mai findet zum dritten Mal der Weltbienentag statt. Zu diesem Anlass macht der BUND Schleswig-Holstein auf den massiven Rückgang von Wildbienen und anderen Insektenarten sowie das fortschreitende Schwinden ihrer Lebensräume aufmerksam. In knapp 30 Jahren ist die Biomasse der Insekten um drei Viertel zurückgegangen. Durch den hohen Einsatz von Pestiziden, durch Monokulturen und durch den Verlust von Lebensräumen, zum Beispiel wegen Versiegelung von Flächen, fehlt Wildbienen und anderen Insekten die notwendige Lebensgrundlage.

„Auf unserem Frühstückstisch würde ohne die Bestäubung durch Insekten einiges fehlen. Wer Äpfel, Birnen, Erdbeeren oder Himbeeren mag, dem muss auch der Schutz von Insekten am Herzen liegen“, bekräftigt Ann Kristin Montano, Naturschutzreferentin beim BUND Schleswig-Holstein. „Dabei kommt vor allem den Wildbienen eine große Bedeutung zu. Die sind aber leider gerade die großen Verliererinnen der intensivierten Landwirtschafts- und Flächenverbrauchspolitik. Dabei würde uns ihre emsige Leistung nicht nur beim Frühstück fehlen, sondern auch noch ziemlich teuer zu stehen kommen“. In Deutschland leben über 560 Wildbienenarten. Davon sind 220 gefährdet und 31 vom Aussterben bedroht. Dabei sind etwa zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen auf die Bestäubung der Insekten angewiesen. Der monetäre Wert für diese - für uns kostenfreie - Leistung der Natur wird, laut BUND Bundesverband, allein in Europa auf über 14 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
Doch auch die Bestäubung von Wildpflanzen ist wichtig, denn diese sind die Grundlage für sehr viele andere Insekten, Vögel und Säugetiere. Mit dem massenhaften Insektenschwund sind zahlreiche Ökosysteme in Gefahr. Und nicht nur die Arten werden weniger, auch die Populationen schrumpfen.
„Die großen Hebel, die sich bewegen müssen, sind vor allem bei der Politik - auch bei unserer Landespolitik - zu sehen“, ergänzt Merlin Michaelis, Referent für Flächenverbrauch und Projektleiter beim BUND. „Positive Anreize für Landwirte seitens der Agrarpolitik, um für strukturreiche extensive Felder zu sorgen, sind bis dato ausgeblieben. Auch beim Thema Versiegelung bekleckert sich die Landesregierung nicht gerade mit Ruhm. Durch das fortschreitende Bauen auf „grüner Wiese“ wird wichtigen Arten der Lebensraum genommen“. Das von BINGO! - die Umweltlotterie geförderte BUND-Projekt „Weniger ist Mehr - Versiegelung Stoppen!“ wird sich noch bis Herbst 2022 mit den Auswirkungen von Versiegelung und möglichen Lösungsansätzen beschäftigen. (red)


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