„Mehr als eine Tafeleinrichtung“ - Ingo Gädechens besuchte die Neustädter Tafel
Neustadt. Gestern besuchte Mitglied des Bundestages Ingo
Gädechens erstmals die Neustädter Tafel, um sich ein Bild von den Räumlichkeiten
und Abläufen der Einrichtung zu machen und mit dem neuen Vorsitzenden Gerd
Garczewski die aktuelle Lage zu besprechen. „Wir haben einfach Menschen, die auf
Produkte dieser Tafel angewiesen sind. Es ist schon bemerkenswert in dieser
Gesellschaft, dass sich durch diese Not bundesweit 900 Tafeln haben einrichten
können“, erklärte der Bundestagsabgeordnete.
Gerd Garczewski bringt mehr als zwei Jahre Erfahrung aus seiner Arbeit bei
den Tafeln in Berlin und Potsdam mit und sieht die Neustädter Einrichtung unter
den 20 am besten aufgestellten Einrichtungen dieser Art. Ingo Gädechens zeigte
sich beeindruckt: „Wenn man das hier sieht mit der ganzen Hygiene, der ganzen
Kühltechnik, wo wirklich alle Vorschriften eingehalten werden, auch bei der
Kältekette. Egal ob Fleisch, Milch- oder Käseprodukte, das kann hier alles
vernünftig gelagert werden und dementsprechend sauber und ordentlich an
Bedürftige ausgegeben werden.“ Zudem lobte Ingo Gädechens die zusätzlichen
Angebote wie beispielsweise die Kleiderstube oder Kochgruppen, bei denen nicht
nur Bedürftige mitmachen, sondern Menschen auch einfach mal nur zum Klönen
vorbeischauen. „Das ist schon mehr als eine Tafeleinrichtung, es ist schon so
etwas wie ein Treffpunkt“, erklärte der Bundestagsabgeordnete.
Problematisch für die Tafeln sei, dass durch die zunehmend bessere Logistik
und Warenbewirtschaftung im Einzelhandel immer weniger Produkte für die Tafeln
abfallen, wodurch diese ihre Existenzgrundlage verlieren könnten. Deshalb
plädiert Ingo Gädechens für eine neue, bundesweite Struktur. Er wolle die Tafeln
aber keinesfalls mit zusätzlicher Bürokratie belasten. „Wir brauchen
Richtlinien, in denen sich die Tafeln bewegen können “, so der
Bundestagsabgeordnete, dem dabei ein Budget innerhalb eines Programms
vorschwebt, von dem Waren in einem gewissen Rahmen dazugekauft werden können, um
nicht ausschließlich auf Spenden angewiesen zu sein. Bei Geldspenden sei zudem
oft nicht klar, ob und wie viel davon für die Warenbeschaffung ausgegeben werden
darf. „Da muss eine Verlässlichkeit vorhanden sein, sodass alle Tafeln wissen,
was sie dürfen und was nicht.“ Außerdem wirbt Ingo Gädechens dafür, dass die
Tafeln als karitative Organisationen anerkannt werden. Dann müsse darüber
geredet werden, wer für eine Förderung zuständig ist. Da es die Tafeln
bundesweit gibt, betrachte der Bundestagsabgeordnete dieses Thema als eines, das
bundespolitisch abgearbeitet werden müsse. (kp)
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