Modellversuch: Der Bürgerkoffer kommt
Sierksdorf. Um der ständig wachsenden Zahl an Anträgen beim
sogenannten Amt für soziale Hilfen – insbesondere nach dem
Asylbewerberleistungsgesetz – gerecht zu werden, wurde die Verwaltungsstelle in
Neustadt bereits personell aufgestockt. In 2016 sei eine weitere
Personalverstärkung um mindestens zwei Personen unumgänglich, da durch die
Quotenerhöhung bei der Flüchtlingsunterbringung im nächsten Jahr voraussichtlich
mehr als 750 Personen aufzunehmen und von der Verwaltungsstelle abzuarbeiten
seien, erklärte Bürgermeister Volker Weidemann in der letzten Sitzung der
Gemeindevertretung. Dadurch entstehe in den Räumlichkeiten der Verwaltungsstelle
in der Klosterstraße ein Platzproblem, das nun durch die vorübergehende
Schließung der Außenstelle des Amtes Ostholstein-Mitte für zunächst zwei Jahre
gelöst werden soll.
Die Leistungen des Bürgerbüros sollen dann durch einen sogenannten
Bürgerkoffer kompensiert werden, einer mobilen Einheit, die an zwei halben Tagen
in der Woche, je einen Vor- und einen Nachmittag, in der Touristinformation für
die Belange der Sierksdorfer Einwohner bereitstehen soll – bei Bedarf auch an
zusätzlichen Terminen. Der Bürgermeister verspreche sich hiervon sogar „eine
Verbesserung der Bürgerfreundlichkeit der Verwaltung“, da man dadurch dann nicht
mehr nach Neustadt fahren müsse. Zudem könne eine Personalstelle im Amt
eingespart werden.
Aus den Reihen der Freien Wählervereinigung hörte man jedoch skeptische
Stimmen: Bernhard Markmann äußerte die Befürchtung, dass es nach Ablauf der
Testphase zu einer vollständigen Schließung der Außenstelle kommen könne. Dem
schloss sich Bodo Willert an, der zudem keinen Mangel an Räumlichkeiten in
Neustadt sehe und deshalb gegen die Beschlussvorlage stimmte. Der Bürgermeister
versicherte, dass bestehende Verträge unberührt geblieben seien: „Wir haben
keine Fakten geschaffen, die nicht umkehrbar wären.“ Zudem bedarf es nach der
zweijährigen Testphase zur Fortsetzung des Bürgerkoffers einer erneuten
Beschlussfassung durch die Gemeindevertreter, weshalb diese mit breiter Mehrheit
dem Modellversuch zustimmten. Da auch die anderen Gemeinden der
Verwaltungsgemeinschaft für den Bürgerkoffer stimmten, wird dieser nun ab Januar
2016 in den Gemeinden zum Einsatz kommen. (kp)

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