Petra Remshardt

Moment mal

„Eines Tages werden wir alle sterben …“
Dieser Comic ist mir vor Kurzem begegnet: Charly Brown und Snoopy sitzen an einem Bootssteg und schauen auf das Wasser. Gedankenverloren, träumend, den Moment genießend. Und dann sagt Charly Brown zu seinem Freund: „Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy!“
Ich kenne solche Momente. Wenn ich die Schönheit der Schöpfung genieße oder einen besonderen Moment der Ruhe und Gelassenheit. Wenn meine Gedanken dann einfach treiben dürfen, dann kommen die großen Lebensfragen oder Erkenntnisse. Eines Tages werden wir alle sterben! Wie bedrohlich. Wie beängstigend. Ich auch? Aber doch nicht so schnell, oder? Die Stimmungskurve sinkt.
Aber Snoopy, in seiner lockeren Art antwortet: „Ja, das stimmt. Aber an allen anderen Tagen nicht.“
Wie wahr. Snoopy leugnet die Tatsache nicht, die sein Freund erkennt und ausspricht. Obwohl er den ängstlichen oder schockierten Unterton sicher heraushört. Aber er gibt Hoffnung. „Von allen Lebenstagen, die du lebst, stirbst du nur an einem“ könnte man auch sagen.
Am vergangenen Karfreitag haben wir den Tod Jesu Christi bedacht. Wir haben Gottesdienst gefeiert vor einem leergeräumten Altar, gedeckte Stimmung, Lieder in Moll. Wir haben an die Traurigkeit gedacht, die Jesu Jünger damals empfunden haben mögen, als er leiden und sterben musste - haben die Traurigkeiten unseres eigenen Lebens im Blick gehabt.
Aber dann: Ostern! „Am dritten Tage auferstanden von den Toten …“ Der Urgrund unseres Glaubens und Hoffens. Wir wissen, eines Tages wird die Macht alles Bösen gebrochen sein. Eines Tages ist alle Angst und Traurigkeit vorbei. Eines Tages werden wir gerettet zum Ewigen Leben.
Es stimmt: Eines Tages werden wir alle sterben. Aber an allen anderen Tagen nicht. An allen anderen Tagen leben wir. So wie Christus lebt und uns Anteil geben wird an diesem Leben in Gemeinschaft mit Gott.
„… denn, wenn du mit deinem Mund bekennst: ‚Jesus ist der Herr‘ und in deinem Herzen glaubst: ‚Gott hat ihn von den Toten auferweckt‘, so wirst du gerettet werden.“
Pastorin Sarah Lotzkat


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