Petra Remshardt

Nachruf : Trauer um Herbert Unsteadt

Ostholstein. Mit Herbert Unsteadt verstarb ein „Urgestein“ der Jugendarbeit in Ostholstein im Alter von 94 Jahren. Kaum ein anderer Name verbindet sich mit der Jugendpflege, Freizeit und- Jugendbildung im Kreis Ostholstein wie der von Herbert Unsteadt.
 
Gleich nach dem Krieg erkannte man, dass besonders für die Jugend wieder ein „Halt“ geschaffen werden musste. Mit der Gründung des Kreisjugendringes Oldenburg, deren Vorsitzende Anni Howe, die im letzten Jahr verstarb, wurde dann am Lensterstrand ein Jugendferienlager eingerichtet. Hier begann das Wirken von Herbert Unstaedt und seiner Frau Lisa. Mit einfachen Wehrmachtszelten und einem Gebäude als Küche wurde den Jugendlichen ein Ferienaufenthalt zu „günstigen Bedingungen“ geboten.
 
Mit Ideen, Fleiß und unermüdlichem Einsatz gelang es, diese Einrichtung weiter zu entwickeln. Tausende Kinder und Jugendliche verlebten in großer Gemeinschaft Sommerfreizeiten. Selbstverständlich gestalteten und führte Unsteadt Veranstaltungen durch, die aus Spiel, Gesang, Theater, Diskussion und sportlichen Wettkämpfen bestanden. Die Einrichtung - Jugendbildung und Freizeitstätte Lensterstrand - wurde zu einem weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins bekanntem Begriff. Vereine, Verbände und Schulen waren die Nutzer der Einrichtung und immer stand die Durchführung mit Herbert und Lisa Unstaedt in der direkten Verantwortung.
 
1972 wurde dann der Kreisjugendring Ostholstein gegründet, der dann die Einrichtung weiter führte und dem Ehepaar Unstaedt die Leitung übertrug.
 
Die Weiterentwicklung der Freizeit und damit verbundenen Anpassungen in der Unterbringung und Verpflegung machte große Investitionssummen erforderlich, sodass man sich nicht mehr in der Lage sah, diese so wichtige Einrichtung ehrenamtlich weiter zu betreiben. Mit einer symbolischen Summe von 1 DM übernahm der Kreis Ostholstein die Einrichtung und übergab sie der Gemeinde Grömitz.
 
Der Name Herbert Unsteadt wird aber für immer seinen Stellenwert behalten, als darum ging, der Jugend nach dem Krieg eine Perspektive in der Freizeitgestaltung aufzuzeigen. (red)


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