Marlies Henke

Ortsbeirat Pelzerhaken tagte

Pelzerhaken. Ein Tagesordnungspunkt hat auf den öffentlichen Sitzungen des Ortsbeirates Pelzerhaken eine sehr lange Tradition: das „Radfahren auf der Promenade“. Am letzten Dienstag zog Ortsbeiratsvorsitzender Dr. Klaus Günther Dalke einen Schlussstrich unter das Thema.
 
Entweder ganz oder gar nicht – um diese Entscheidung ging es im Haus des Gastes. Fünf von sechs Mitgliedern des Ortsbeirates Pelzerhaken hoben die Hand dann für die Beibehaltung der bisherigen Regelung: Radfahren bleibt uneingeschränkt erlaubt. „Solange ich Vorsitzender bin, wird es diesen Tagesordnungspunkt hier nicht mehr geben“, versprach Dalke nach der Abstimmung. Dem Ganzen vorausgegangen war eine Erörterung der Situation durch Klaas Raloff, Leiter des Amtes für gesellschaftliche Angelegenheiten. Die Stadt hatte auf Wunsch des Ortsbeirates im Frühjahr versuchsweise Hinweisschilder aufgestellt, welche die Radler im zentralen Bereich der Promenade zum Absteigen auffordern, da es immer wieder Beschwerden über rücksichtslose Radfahrer gegeben hatte. Die Folge war eine Beanstandung vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) und eine Anordnung von der Verkehrsbehörde in Eutin, die Schilder wieder zu entfernen.
 
„Die Verkehrsbehörde bezieht sich auf das Gebot der gegenseitigen Rücksichtsnahme. Der Rechtsrahmen für dieses Problem ist also eng. Entweder wir verbieten das Radfahren auf der Promenade oder wir erlauben es“, sagte Raloff und gab zu bedenken, dass es im Falle eines Verbotes wohl kaum Kapazitäten für polizeiliche Kontrollen in diesem Bereich geben werde, zumal hier bislang keine Unfälle dokumentiert seien. In einem spontanen Stimmungsbild sprach sich die Mehrheit der gut 40 anwesenden Bürger für mehr Akzeptanz aus. Man solle den Fahrradtourismus nicht aus dem Promenadenbereich verbannen und einige wenige Negativbeispiele für weitere Verbote nutzen, hieß es. Außerdem gewährleiste ein Verbot nicht, dass sich schwarze Schafe rücksichtsvoller verhalten.
 
Ein weiterer Tagesordnungspunkt lautete „Eckes Steg/barrierefreier Strandzugang am hohen Ufer“. Zu diesem Vorhaben waren von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) und dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN) drei Varianten geprüft worden: eine Ausführung mit einem Aufzug und zwei Pläne mit unterschiedlichen Stegverläufen. „Ein Aufzug kommt für den Tourismus-Service wegen des hohen Wartungs- und Pflegeaufwands nicht infrage. Die beiden Stegvarianten wurden von UNB und LKN aus naturschutz- und küstenschutzrechtlichen Gründen abgelehnt“, erklärte Vera Heß, Werkleiterin vom Tourismus-Service. Generell habe das LKN darauf verwiesen, dass das Areal in einem Hochwasser-Risikogebiet liege und Erosionspotenziale so gering wie möglich zu halten seien. Nach Erstellung eines Biotopengutachtens und weiteren Gesprächen mit der UNB sei man nun dabei, eine Lösung zu suchen, berichtete Vera Heß. Das wiederum sorgte für Diskussionsstoff, anschließend stellte Klaus Günther Dalke fest, dass der Ortsbeirat dieses Thema nicht weiter verfolgen werde. Sein Vorschlag, die Ausschüsse zu einer Weiterverfolgung des Projekts aufzufordern, fand keine Mehrheit.
 
Ferner stellte der stellvertretende Amtsleiter des Stadtbauamtes Rüdiger Slawski die Ausführungsplanung im Birkenweg/Eschenweg vor. Der Ausbau des Regen- und Schmutzwasserkanals werde voraussichtlich bis Ostern dauern, danach könne mit der Pflasterung begonnen werden. Insgesamt sei mit einer Bauzeit bis Juli zu rechnen. Ein weiteres Anliegen stellte die Situation im neu gestalteten Bereich der westlichen Wiesenstraße dar. Sowohl Einwohner als auch die Ortsbeiratsmitglieder monierten das Fehlen eines Zebrastreifens im sogenannten Marktplatzbereich. Klaas Raloff und Rüdiger Slawski erklärten dazu, dass Zebrastreifen in Tempo-30-Zonen nicht erlaubt sind. Im Frühjahr solle aber eine Aufpflasterung erfolgen, um den Bereich zu entschleunigen.
 
Begrüßt wurden unter anderem die Erweiterung des Hundestrandes und die Verbesserung der Wege im Dittmer Wald. Beides war auf Initiative des Ortsbeirates umgesetzt worden. Klaus Günther Dalke lobte zudem die erfolgreiche Durchführung des diesjährigen Kindervogelschießens und appellierte vor allen an jüngere Bürger, sich bei dieser traditionsreichen und ortstypischen Veranstaltung zu engagieren. (he)


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