Seitenlogo
Alexander Baltz

Präsentation zum Thema „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ informierte über Erfolgsstrategien

Tourismuschef Manfred Wohnrade begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Klosterkrug in Cismar.

Tourismuschef Manfred Wohnrade begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Klosterkrug in Cismar.

Cismar. Wie wichtig ist der Tourismus als Wirtschaftsfaktor für die lokale Tourismusorganisation Ostseeferienland mit den Orten Dahme, Grömitz, Kellenhusen, Grube und Lensahn? Dieser Frage wurde am vergangenen Donnerstagabend im Rahmen einer Präsentation des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) aus München nachgegangen. Touristiker, Vermieter und Gastronomen des Ostseeferienlandes (OFL) waren eingeladen, um wissenswerte Tipps zu erhalten. Alles mit dem Ziel, zuküntig mehr Gäste nachhaltig, also mit längerem und wiederkehrendem Aufenthalt, begrüßen zu können.

„Unser Job ist es, die Region so gut wie möglich zu vermarkten“, leitete TSG-Betriebsleiter Manfred Wohnrade die Veranstaltung ein und begrüßte Florian Weber vom dwif, der interessante Zahlen und Fakten präsentierte. Seine Kernaussage: „Es geht nicht um die reinen Übernachtungszahlen, sondern um die Wertschöpfung, die aus dem Aufenthalt der Gäste entsteht.“ Gemeint ist damit, möglichst noch mehr Branchen als bisher wirtschaftlich vom Tourismus profitieren zu lassen. Und zwar durch mehr Angebote, die auch dafür sorgen, dass Gäste länger in den Orten verweilen und somit mehr Geld ausgeben. Das sei positiv für das Steueraufkommen und auch für die Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung.

Im Jahr 2022 lag beispielsweise die Zahl der Aufenthaltstage im OFL insgesamt bei 4,792 Millionen, während die Übernachtungen 3,792 Millionen betrug. Übernachtet wird dabei am häufigsten in Ferienwohnungen, gefolgt von Campingplätzen, Privatvermietungen und Hotels. 1 Million Tagesgäste besuchten 2022 das OFL. Die Übernachtungszahlen sind also sehr stark und 2,4 Mal höher als Tagesreisen. Das sei auf keine andere Region so übertragbar, betonte Florian Weber.

Der Gesamtumsatz aus dem Tourismus im Jahr 2022 betrug im OFL 325,1 Millionen Euro, am meisten davon profitierte das Gastgewerbe mit 190 Millionen Euro Umsatz, gefolgt von den Dienstleistungen (68,8 Millionen) und dem Einzelhandel (66,2 Millionen). Keine Neuigkeit, aber nun auch mit Fakten belegt: Der Tourismus ist für die Region ein echter Jobmotor und sichert ortsgebundene Arbeitsplätze. Das OFL als Ferienregion stehe nicht schlecht da: Mit Bezug auf Schleswig-Holstein übernachten 5,7 Prozent aller Gäste des Bundeslandes im OFL. Tagesgäste machen allerdings nur einen Anteil von 0,8 Prozent für Schleswig-Holstein aus.

Mit Blick auf die Zukunft entstehe die größte Bedrohung für den Tourismus durch weiter steigende Energiepreise. Man könne dem entgegenwirken, in dem man „attraktive Kombi-Bausteinangebote“, insbesondere für Kurzreisen schaffe. „Erlebnisse entwickeln, Zielgruppen verstehen und die Reiselust der Bevölkerung nutzen, die gleichzeitig sparen muss“, sei hier der Schlüssel zum Erfolg, so Florian Weber.

Praktische Tipps dafür gab es im Anschluss von Lydia Albers mit Service-Ideen und Praxistipps vor allem für Vermieterinnen und Vermieter am Beispiel anderer Ferienregionen. Hauptziel sei es, die Regionalität gekonnt in Szene zu setzen, aber auch Energie zu sparen, ohne an Attraktivität einzubüßen. Eine spürbare regionale Verankerung sorge für positive Gästeerlebnisse, führte Lydia Albers aus. (ab)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen