

Kasseedorf. Die traditionelle Karpfenernte ist ein
Besuchermagnet: Viele Familien tummelten sich am vergangenen Samstag im
Bereich des Schwentinelaufs , um dem Schauspiel zu frönen. Das alljährliche
Abfischen des Teiches ist ein Gemeinschaftserlebnis der besonderen Art: Bei
geöffnetem Wehr strömte das Wasser aus dem aufgestauten Mühlenteich und führte
unzählige Fische mit sich. Ausgerüstet mit Wathosen und Keschern warteten die
Pächter-Familien Lemke und Stoll sowie ihr Abfischteam auf der anderen Seite der
Schleuse, um in Handarbeit die diesjährige Karpfenernte einzufahren. Zusätzlich
verhinderten eingesetzte Gitter im Bachlauf jegliche Fluchtversuche der
Wirbeltiere.
Beim Fischzug gingen den Männern neben Karpfen auch einige Hechte und Schleie
ins Netz. „Die Kescher waren prall gefüllt. Mit der Karpfenernte sind wir sehr
zufrieden - sechs bis sieben Zentner der schmackhaften und beliebten
Süßwasserfische konnten wir abfischen. Dabei wog das schwerste Exemplar rund
sieben Kilogramm“, berichtete Mitpächter Oliver Lemke im Gespräch mit dem
reporter.
Unter den Blicken der Zuschauer wurden noch direkt am Wehr die Fische
aussortiert, die sich bis zum nächsten Jahr weitere Kilos anfuttern dürfen. Das
Heranwachsen in dem natürlichen Fließgewässer, der Schwentine, bestimme die
besondere Fischqualität, die sich bereits im Kreis Ostholstein herumgesprochen
habe. „Die Frequenz, dass die Leute gesunden Fisch essen und haben wollen, ist
da. Umso größer ist die Freude unsererseits, dass wir einen gesunden Karpfen in
Bio-Qualität zum Verkauf anbieten können“, betonte Oliver Lemke.
Beim Eintreffen des Kommunaltreckers auf dem „Alten Schulhof“ wartete bereits
eine Schlange „Karpfen-Gieriger“ auf den Weihnachtsschmaus. Wer wollte, bekam
seinen Fisch vor Ort geschlachtet und ausgenommen. „Den nicht verkauften Fisch
setzen wir zurück ins Gewässer“, versicherte der Pächter. Ein Neubesatz von drei
bis vier Zentnern erfolge durch ortsansässige Fischer zum Ende des Jahres.
(inu)