

Jujuy. Erst kein Glück. Dann kam das Pech dazu. Giniel de
Villiers und sein Partner Dirk von Zitzewitz aus Karlshof haben am dritten Tag
der Rallye Dakar viel wertvolle Zeit eingebüßt und nur noch Außenseiter-Chancen
auf einen Spitzenplatz bei der 2017er-Ausgabe der legendären Wüstenrallye. Eine
lange Wegpunkt-Suche, das anschließende Festhängen im Staub eines Markenkollegen
sowie ein technisches Problem mit der Benzinpumpe kurz vor dem Ziel – zu diesem
Zeitpunkt weiter aussichtsreich im Rennen liegend – bildeten insgesamt einen Tag
des Rückschlags.
„GdV“ und „DvZ“ liegen nach der ersten Begegnung mit großer Höhe in den
Andenausläufern Nord-Argentiniens nun bereits mit 35.20 Minuten Rückstand auf
Rang elf der Gesamtwertung. Auf dem Teilstück zwischen Tucumán und Jujuy
entwickelte sich über weite Strecken zunächst ein packendes Duell zwischen
Titelverteidiger Peugeot und Herausforderer Toyota. De Villiers’/von Zitzewitz’
Toyota-Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (Q/F) hatten im
benzingetriebenen Allradler virtuell die Führung in Tages- und Gesamtwertung von
Rallye-WM-Rekordchampion Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC) im heckangetriebenen
Peugeot-Diesel-Buggy übernommen. Sie mussten jedoch mit einem Aufhängungsschaden
ebenfalls einen Rückschlag und einen herben Zeitverlust hinnehmen. Der Tagessieg
ging an Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F, Peugeot).
Der dritte Tag der Rallye Dakar bot einen bunten Strauß an schwierigen
Bedingungen. Die Bandbreite reichte von sengender Hitze und 36 Grad im
eigentlich nicht vorhandenen Schatten bis hin zu knapp fünf Grad über Null und
Regen auf weit über 4.000 Meter über Normalnull. Schluchtengewirr zu Beginn der
512 Kilometer langen, für 148 Kilometer neutralisierten Prüfung, offenes Gelände
und Offroad-Navigation in großer Höhe sowie die Querung von Andenausläufern mit
bis zu 5.000 Metern über dem Meeresspiegel standen heute auf der Agenda.
„Ein unglaublich harter Tag und definitiv nicht der unsrige. Zu Beginn haben
wir bei Kilometer 28 lange nach einem Wegpunkt suchen müssen und sind so hinter
‚Nani‘ Roma zurückgefallen. In seinem Staub haben wir weitere Zeit verloren.
Doch am Ende hat uns 30 Kilometer vor dem Ziel eine streikende Benzinpumpe den
Großteil unseres Zeitverlustes eingebracht. Wir haben insgesamt eine große
Chance nicht genutzt, denn der Hilux ist von der Performance her heute
ebenbürtig mit den Peugeot gewesen. Gut 35 Minuten Rückstand sind natürlich so
früh in der Rallye eine herbe Enttäuschung, aber der Weg bis ins Ziel ist noch
ein langer – Aufgeben gilt also nicht“, bilanzierte Dirk von Zitzewitz die
dritte Etappe der Rallye Dakar. (red)