

Kellenhusen. Noch im Oktober 2015 stand der Fremdenverkehrs-
und Gewerbeverein Kellenhusen nach dem Rücktritt des 1. Vorsitzenden Detlef
Behnke kurz vor der Auflösung. Dank geballter Frauenpower sieht die Zukunft
jetzt allerdings wieder ein wenig rosiger aus. Nach einigen Umstrukturierungen
hat sich ein homogenes Vorstandsteam gebildet, dass nach Motto „Wir für
Kellenhusen“ ein gesundes Maß an Zuversicht versprüht.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung berichtete die neue Vorsitzende Wybke
Schmidt von einer Vielzahl von Veranstaltungen, an denen sich der
Fremdenverkehrs- und Gewerbeverein federführend oder aktiv beteiligte. Sie
nannte dabei die schon fast legendären Dorfabende (legen dieses Jahr im März
eine schöpferische Pause ein, Open-Air am 20. Juli und 10. August auf dem
Seebrückenvorplatz), den Osterschmuck im Ort, die Plattfischtage (2016 vom 7.
bis 15. Mai als 1. Kellenhusener Fischertage), das Grusel-Musel-Programm, die
Hubertus-Wochen, die Weihnachtsbeleuchtung und das Jahresausklangsfest. „Ich
bedanke mich bei allen Helfern für die Unterstützung“, sagte Wybke Schmidt,
forderte die Mitglieder aber zugleich dazu auf, noch mehr Willen und Engagement
an den Tag zu legen, um Kellenhusen stetig zu entwickeln und weiter interessant
für neue Gästepotenziale zu machen. „Nur für den Vorstand allein ist das ein
nicht zu leistender Kraftakt“, erklärte die Vorsitzende.
Im Verlauf der Sitzung hatte Bürgermeister Carsten Nebel die Möglichkeit,
aktuelle Themenbereiche aus Kellenhusen zu erörtern. In Bezug auf bezahlbaren
Wohnraum sei die Gemeinde guter Dinge. Derzeit wird ein externer Partner
gesucht. Bis Herbst hoffe man auf eine Entscheidung. Dass Kellenhusen finanziell
sehr gut da stehe, ist das Ergebnis eines Besuches bei der Kommunalaufsicht in
Eutin. „Dieser positive Zustand wird aber nicht mehr allzu lange andauern. Auf
kurz oder lang werden wir die Steuern erhöhen müssen“, sagte Carsten Nebel. In
Sachen Gästezentrum trete man auf der Stelle. „Wir stehen zwar in engen Kontakt
zu allen Beteiligten, müssen aber noch einmal persönlich vorstellig werden“,
kündigte der Bürgermeister eine baldige Fahrt nach Kiel an.
Touristikleiterin Eva Krüger berichtete bei den Übernachtungszahlen zwar von
einer leichten Steigung im Vergleich zu 2014, aber insgesamt gebe es eine
Stagnation. „Wir brauchen Veränderungen, um touristisch erfolgreich zu sein“,
forderte sie vor allem den Mut, sich auch mal von alten Zöpfen zu trennen. So
sucht man im Veranstaltungskalender für 2016 vergeblich die Hubertus-Wochen.
„Urlaublicher Herbst“ heißt es neu vom 1. bis 15. Oktober. Der Hubertus-Ausritt
und die Pferdeshow am Meer bleiben dagegen am 11. September erhalten.
„Wir müssen das Ruder jetzt rumreißen und weg von 08/15-Veranstaltungen.
Dabei legen wir Wert auf ein attraktives Veranstaltungsprogramm mit dem Ziel,
sukzessive die Saison zu verlängern“, erklärte Eva Krüger.
Erste Schritte der Veränderungen machen neues Personal, unter anderem mit
einer Assistentin der Geschäftsleitung, neue Urlaubsangebote sowie veränderte
Öffnungszeiten von Tourist-Information und Kinderclub deutlich. Auch kündigte
Eva Krüger eine Frischzellenkur für den Kursaal und das Foyer an.
In Absprache mit dem Ostseeferienland habe man sich außerdem dazu
entschlossen, künftig auf Messebesuche zu verzichten. „Wir möchten das
Online-Marketing weiter verstärken“, so Eva Krüger.
So war es für Fritz Schwardt vermutlich das letzte Mal, dass er der
Versammlung seine Erfahrungen der Messe in Magdeburg schildern konnte.
Wahlen: Einstimmig bestätigt wurden Sandra Schwardt als 2.
Vorsitzende, Nicole Lennartz als Kassenwartin, Andrea Burmeister als
Schriftführerin und Jennifer Sausner als Beisitzerin Gastronomie. (mg)