Kristina Kolbe

Starke Stimmen der Menschen vor Ort: „Kostenlose Wochenzeitungen sind demokratische Stabilisatoren auf lokaler Ebene“

Sabine Verheyen, Erste Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, hielt die Keynote. ©BVDA, Bernd Brundert

Sabine Verheyen, Erste Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, hielt die Keynote. ©BVDA, Bernd Brundert

Bild: ©BVDA, Bernd Brundert

Berlin. Bei der Frühjahrstagung des Bundesverbandes kostenloser Wochenzeitungen e. V. (BVDA) stand unter anderem die Bedeutung der lokalen Mediengattung für das demokratische Gemeinwesen im Fokus. Vorstandsvorsitzender des BVDA, Alexander Lenders betonte den bleibenden hohen Wert lokaler Redaktionen und journalistischer Arbeit bei wachsenden Herausforderungen. So prognostizierte er, dass lokale Medien auch künftig über einen hohen Stellenwert bei den Menschen verfügen werden. In einer Welt, die immer komplexer werde, stelle das Lokale schließlich einen eigenen Wert da; einen Wert, der den Menschen Heimat, Zuversicht und Vertrauen vermittele.

„Die kostenlosen Wochenzeitungen sind die starke Stimme der Menschen vor Ort. Wir bieten redaktionelle und werbliche Informationen aus der Region für die Region“, erklärte Lenders.

Die Erste Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Sabine Verheyen, adressierte in ihrer Rede die aktuellen Herausforderungen und Chancen fu¨r die Medienlandschaft in Europa. „Kostenlose Wochenzeitungen sind mehr als nur Träger von Werbung und Veranstaltungshinweisen. Sie sind mit ihren redaktionellen Inhalten ein elementarer Bestandteil der demokratischen Infrastruktur“, sagte die Vizepräsidentin des EU-Parlaments. Sie würden über viele Themen und auch Missstände im Nahbereich berichten, wo andere Medien nicht mehr so genau hinschauen würden. Dies schaffe Vertrauen. In diesem Sinne seien kostenlose Wochenzeitungen auch demokratische Stabilisatoren auf lokaler Ebene.

Auch auf der Verleihung des Durchblick-Preises 2025 in Berlin hoben die Rednerinnen und Redner die Bedeutung der lokalen Pressearbeit hervor. „Lokaljournalismus bietet Orientierung, vermittelt Wissen und Hintergründe, ermöglicht Teilhabe, steht für Transparenz und Themenvielfalt und schafft soziale Identifikation und Nähe“, sagte Ralph Spiegler, Erster Vizepräsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, in seiner Laudatio. „Lokaljournalismus ist eine wesentliche Säule der lokalen Demokratie. Dort, wo es aktiven Lokaljournalismus gibt, ist die Wahlbeteiligung höher, sind die Nachwuchssorgen für politische Ämter geringer, ist die Bürgergesellschaft engagierter.“ Es liege auf der Hand, dass – gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen - vor Ort Kommunalpolitik und Lokaljournalismus konstruktiv zusammenarbeiten müssen. (red)


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