Kristina Kolbe

„Tippen statt Kippen“ - Abstimm-Aschenbecher für mehr Sauberkeit am Strand

Schöne Aussicht, solange man auf den Horizont blickt. Der Boden unter der Bank ist übersät mit Kippenstummeln. (Foto: Dirk Cremer)

Schöne Aussicht, solange man auf den Horizont blickt. Der Boden unter der Bank ist übersät mit Kippenstummeln. (Foto: Dirk Cremer)

Pelzerhaken. Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen stellen eine große Umweltbelastung dar und schaden Mensch, Tier und Grundwasser enorm. Zigarettenreste sind das größte Problem an den Stränden, aber auch im Ortsbereich von Neustadt, Pelzerhaken und Rettin ist jede Kippe auf der Straße eine Kippe zu viel. Das achtlose Wegwerfen der Kippenstummel ist nicht umsonst eine Ordnungswidrigkeit. Zigarettenfilter stehen auf Platz zwei der häufigsten Müllfunde an der Ostsee. Sie sind hochgiftig und besonders am Strand auch eine Gefahr für Kinder.
 
Doch häufig nutzen die Raucher die bereitstehenden Mülleimer oder Aschenbecher nicht und die Zigarettenstummel landen in der Natur. Um dem entgegenzuwirken, sollen nun sechs sogenannte „Abstimm-Aschenbecher“ angeschafft und in der Nähe der Seebrücken in Neustadt, Pelzerhaken und Rettin, bei der Ostsee-Lounge, am Hafen und am Marktplatz aufgestellt werden. Das hat der Tourismusausschuss am vergangenen Donnerstag einstimmig beschlossen. Raucher sollen motiviert werden, die Kippen nicht mehr in die Umwelt zu werfen, sondern sie korrekt zu entsorgen, indem sie mit ihrer eingeworfenen Zigarette an einer Abstimmung teilnehmen. An jedem Aschenbecher werden Fragen stehen wie beispielsweise „Ein sauberer Strand ist mir wichtig?“ Die Kippenstummel können dann wahlweise bei Ja oder Nein eingeworfen werden.
 
Die Aschenbecher haben sich bereits in vielen Orten zum Beispiel Warnemünde, Plön oder Stuttgart bewährt. „Eine Positivkampagne wie diese, hat eine größere Akzeptanz als ein Verbot und ein erhobener Zeigefinger“, heißt es in dem Antrag von BGN und Grünen, die sogenannten Ballot-bins anzuschaffen.
 
Einheimische und Gäste können Vorschläge für Entscheidungsfragen für die einzelnen Aschenbecher an den Tourismusservice schicken. So kann man leicht und auf spielerische Art und Weise ein Stimmungsbild zu den verschiedenen Umfragethemen gewinnen und die Bürger mit einbeziehen. Unter dem Motto „Tippen statt Kippen“ werden auf diese Weise sicher zahlreiche Zigarettenkippen ordnungsgemäß im Restmüll und nicht in der Umwelt entsorgt. Die Anschaffungskosten betragen pro Kasten circa 300 Euro. (red/ko)


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