Kai Pioch

„Unterwegs mit leichtem Gepäck“ - 220 Frauen bei sorgenfreiem Frauenfrühstück

Grömitz. Bereits seit über 30 Jahren erfreut sich das bundesweit veranstaltete Frauenfrühstück großer Beliebtheit. Auch in Grömitz war die Veranstaltung am vergangenen Samstag mit rund 220 Damen bis auf den letzten Platz besetzt. Andrea Brunion führte durch das Programm, im Gepäck hatte sie ihren Mann, den Kirchenmusiker Andreas Brunion, der am E-Piano für die musikalische Begleitung sorgte.
 
Um Gepäck im übertragenen Sinne ging es auch im Vortrag von Katja Bernhardt aus Melsungen, die aus ihrem Buch „Unterwegs mit leichtem Gepäck – Vom Umgang mit Sorgen im Alltag“ referierte. Neben einigen Fakten und Zahlen zu den größten Sorgen der Deutschen wie beispielsweise der Altersarmut oder dem Verlust des Arbeitsplatzes, verwies die Referentin darauf, dass Sorgen zumeist Ereignissen gelten, die irgendwann in ferner Zukunft eintreten könnten. Vor allem Frauen seien Meister darin, sich gedanklich mit Dingen zu beschäftigen, die möglicherweise einmal auf sie zukommen könnten. „Doch die Sorgen rauben uns die Kraft, hier und heute bewusst zu leben“, stellte Katja Bernhardt fest.
 
Sich Sorgen zu machen sei jedoch nicht grundsätzlich falsch oder schlecht, es gehöre eben zum menschlichen Leben, dürfe jedoch nicht Überhand nehmen. Deshalb müsse man genau darauf achten, was man alles in seinen „Sorgenrucksack“ packt. Dies veranschaulichte die Referentin mit Steinen, die sie in einen Reiserucksack packte und erklärte: „Wenn uns erst einmal eine Sorge gepackt hat, dann befürchten wir das Allerschlimmste. Mediziner haben nachgewiesen, dass Sorgen wirklich krank machen können, oder sie lähmen uns und machen uns handlungs- und bewegungsunfähig. Dabei wissen wir ziemlich genau: Unser ständiges Grübeln bringt im Prinzip überhaupt nichts.“
 
Tipps für ein leichteres Reisegepäck lieferte Katja Bernhardt auch. So müsse man sich bewusst machen, ob einen eigene oder fremde Sorgen belasten. Auch könne man sich bewusst entscheiden, den negativen Gedanken positive entgegenzusetzen. „Von den meisten Sorgen, die wir uns machen, treffen die meisten gar nicht ein“, versicherte Katja Bernhardt. Lernt man, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden und letzteres loszulassen, lebe man ebenfalls ein Stück sorgenfreier. Seine Kraft sollte man tatsächlichen Problemen widmen, die man heute hat, denn „Probleme von morgen haben eigentlich auch Zeit bis morgen“. Man müsse im Hier und Jetzt leben, sich von Altlasten befreien und aufhören, sich mit anderen zu vergleichen. Zudem könne man sich stets Gott anvertrauen und so Sorgen weitergeben, die man allein niemals tragen könnte. Und so nahm Katja Bernhard im letzten Teil ihres Vortrags Stein für Stein wieder aus dem Rucksack, um zu verdeutlichen, wie man so wieder mit leichtem Gepäck durch das Leben wandern kann.
 
Bei leckerem Frühstück tauschten sich die Frauen in den Pausen und im Anschluss in angeregten Gesprächen darüber aus, welches ihre „Lieblingssorgen“ sind und welchem „Sorgentyp“ sie entsprechen. Das nächste Frauenfrühstück findet am 12. März 2016 statt. (kp)


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