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Marco Gruemmer

Vier Tipps, wie man Geld 2020 anlegen kann

Es wird 2020 nicht einfacher, durch Kapitalerträge passives Einkommen zu erzielen. Von einer Niedrigzinsphase kann man eigentlich nicht mehr sprechen. Die schwindenden Sparzinsen sind vielmehr neue Normalität, wie übrigens in Japan seit dreißig Jahren. Selbst langfristig gute Tagesgeld-Zinsen wie das beliebte DKB Cash werden im kommenden Jahr nahezu auf die Nullmarke zusammengestrichen. Trotzdem scheuen sich die Deutschen vor der Geldanlage an der Börse. Die Gründe wurden in der Frankfurt School of Finance & Management und an der Goethe-Universität anhand einer aktuellen YouGov-Umfrage analysiert: zu wenig Geld, zu geringe Kenntnisse und Angst vor einem Totalverlust. An Aktien bzw. Aktienfonds führt aber kein Weg vorbei, wenn die Kapitalerträge mindestens für einen Inflationsausgleich sorgen sollen. Die wichtigste Frage gilt den Anlagezielen und dem zeitlichen Horizont, wann also das Geld voraussichtlich benötigt wird.
 
Tipp 1: Mindestens ein Monatsgehalt auf der hohen Kante
Eine langfristig geplante Geldanlage ist sinnlos, wenn man sie auflösen muss, sobald das Auto eine Reparatur braucht oder der Kühlschrank defekt ist. Etwas Geld - je nach Lebensstandard ein bis drei Monatsgehälter - sollten als Tagesgeld verfügbar sein, um unerwartete Ausgaben decken zu können. Klar, dass es dafür nur mickrige Zinsen gibt. Aber täglich verfügbares Geld spart die Inanspruchnahme des sehr teuren Dispokredits, der im Schnitt immer noch knapp unter 10 % Jahreszins kostet.
 
Tipp 2: Aktienquote ausschöpfen
Anlagen in Aktien oder Aktienfonds bergen fraglos Risiken. Statt aber nur auf mögliche Verluste zu schauen, sollte der Aktien-Interessent Zahlen der Vergangenheit bewerten. Selbst eine Investition in DAX-Werte im Jahr 2008, mitten in der Finanzkrise, hätte bei zehnjähriger Haltedauer der Papiere eine jährliche Rendite von über 6 % ergeben. Gegenüber dem Schlusskurs 2018 hat der DAX bis heute nochmals um mehr als 20 % zugelegt, auch wenn der erste Handelstag im Dezember zeigte, dass die Marke von 13.000 Punkten keineswegs ein sicherer Boden für den Kursverlauf ist. Eine gute Faustregel für langfristige Geldanlagen heißt: Aktienquote = 100 minus Lebensalter. Ein Dreißigjähriger kann also getrost 70 % in Aktien anlegen. Mit zunehmendem Alter sollte mehr Geld in sichere Anlagen umgeschichtet werden. Für das Wertpapiersparen benötigt man ein Depotkonto und einen Broker. Günstige Angebote, wo sich Aktien günstig kaufen und verwahren lassen, gibt es vor allem online. Hier lässt sich gegenüber den Konditionen von Filialbanken viel Geld sparen.
 
Tipp 3: Anlagedauer dem Sparziel anpassen
Bei Aktienanlagen gibt es immer wieder Durststrecken zu überwinden. Es hat deshalb keinen Sinn, für ein kurzfristiges Sparziel wie ein neues Auto in zwei Jahren Geld in Aktien anzulegen. Sind die Kurse zu dem Zeitpunkt, an dem das Geld benötigt wird, im Keller, muss der Anleger Verluste realisieren. Für fest definierte Sparziele bietet sich deshalb Festgeld mit gleicher Fristigkeit an.
 
Tipp 4: Lebens- und Rentenversicherung für biometrische Risiken
Versicherungen sind als Geldanlage in die Kritik geraten, weil auch sie unter niedrigen Zinsen leiden. Sie sind aber die einzigen Produkte, die sogenannte biometrische Risiken absichern - die Lebensversicherung bei vorzeitigem Tod, die Rentenversicherung für lebenslange Zahlungen. Die Rendite ist hierbei eher zweitrangig, lässt sich aber durch fondsgebundene Produkte gegenüber dem konventionellen Garantiezins deutlich steigern.


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