

Lensahn. Es war ein besonderer Moment der Stille, ein
Moment, der zum Nachdenken anregte und voller Besinnlichkeit auf das
bevorstehende Weihnachtsfest einstimmte. Als 1. Vorsitzende des Blasorchester
Lensahn trat Britta Jahn ans Mikrofon in der St. Katharinen-Kirche und verlas
folgendes Gedicht:
Wann fängt Weihnachten an?
Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt, wenn der Starke
die Kräfte des Schwachen liebt, wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt, wenn
der Laute mal bei dem Stummen verweilt, und begreift, was der Stumme ihm sagen
will, wenn der Leise laut wird und der Laute still, wenn das Bedeutungsvolle
bedeutungslos, das scheinbar Unwichtige wichtig und groß, wenn mitten im Dunkel
ein winziges Licht Geborgenheit, helles Leben verspricht, und du zögerst nicht,
sondern du gehst, so wie du bist, darauf zu, dann, ja dann fängt Weihnachten
an.
von Rolf Krenzer
Was im Anschluss folgte, war eine Demonstration der musikalischen Qualität
des Blasorchesters Lensahn. Auf höchstem Niveau zelebrierten sie einen Abend,
der unter die Haut ging. „In unserer Heimatkirche, der wunderschönen,
altehrwürdigen St. Katharinen zu spielen, ist unser musikalischer Höhepunkt des
Jahres“, sagte Britta Jahn und forderte das Publikum auf, die Liebe zur Musik
gemeinsam mit dem Blasorchester zu erleben und zu leben. In den geschichtlichen
Gemäuern entwickelte sich ein ganz spezielles Klangerlebnis, das Britta Jahn als
„Wellness für Geist und Seele“ bezeichnete. Das Ganze unter der grazilen
musikalischen Leitung von Frederik Blumers und der charmanten Moderation von
Alexander Wulf. Das Programm beinhaltete klassische Weihnachtswerke wie „Driving
home for Christmas“ von Chris Rea, „Bald nun ist Weihnachtszeit“, arrangiert von
Heinrich Möller und „Feliz Navidad“ von José Feliciano. Aber auch Highland
Cathedral“ von Michael Korb, „Lady in Red“ von Chris de Burgh oder „The Power of
Love“ von Candy de Rouge und Günther Mende sorgten für Gänsehaut. Zum Abschluss
musizierte und sangen Blasorchester und Konzertbesucher gemeinsam „Oh du
fröhliche und „Stille Nacht“, bevor der Abend mit „Land of Hope und Glory“ von
Edward William Elgar schloss. Und Britta Jahn hatte in ihrer Begrüßung nicht
zuviel versprochen, als sie sagte: „Wir schenken Ihnen unsere Musik.“ (mg)