Marco Gruemmer

Anfang: holprig, Ende: versöhnlich - Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz beenden „Dakar" als Fünfte

Buenos Aires (Argentinien). Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben die Rallye Dakar auf Rang fünf beendet. Die Sieger des Wüstenklassikers von 2009 sorgten mit einer guten zweiten „Dakar“-Woche, die geprägt war von heftigem Wetter-Unbill, für gelungene Ergebnis-Kosmetik. Ihre Chance auf einen Podestplatz bei der härtesten Motorsportprüfung der Welt hatte das Duo vom Team Toyota Gazoo Racing South Africa bereits in der ersten Woche eingebüßt – mit technischen Schwierigkeiten, etwas Pech und ausgerechnet wegen Zeitverlusten bei der Wegsuche. „GdV“ und „DvZ“ bleiben das zuverlässigste und mit erfolgreichste Duo in der Südamerika-Ära der Rallye Dakar. Seit sie 2006 gemeinsam das erste Mal – damals noch in Afrika – antraten, erreichten sie stets das Ziel. Mr. und Mr. Zuverlässig verbuchen zudem sechs Podiumsresultate bei neun „Dakars“ durch Südamerika – ebenso viele wie Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F, Peugeot), die Rekordsieger dieser Motorsport-Disziplin. Ihm gelang auch 2017 als Favorit im 2WD-Buggy von Peugeot der knappe Sieg vor seinen Teamkollegen Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC) und Cyril Despres/David Castera (F/F).
 
„Das war zum Abschluss nochmal ein guter Tag, Rang drei im Tagesergebnis kann sich sehen lassen. Mit dem Gesamt-Resultat können wir ganz zufrieden sein. Es war eine harte und anstrengende ‚Dakar‘, die anfangs überhaupt nicht für uns lief. Die zweite Woche war dann ganz versöhnlich, wir hätten uns allerdings mehr Rennkilometer gewünscht. Mit der Zuverlässigkeit unseres Hilux waren wir aber mehr als zufrieden. Die Streckenwahl der diesjährigen ‚Dakar‘ war wirklich hart und es gab viele Tage in enormer Höhe. Beim Roadbook muss unbedingt noch nachgebessert werden. Die Gefahreneintragungen waren nicht immer korrekt, genauso wie die Richtungshinweise. Was auch klar geworden ist: Das Reglement ist nicht gerecht, die Buggys sind klar im Vorteil. Kein Allrad-Fahrzeug hatte dieses Jahr wirklich eine Chance“, erläuterte Dirk von Zitzewitz nach Abschluss der Rallye Dakar.
 
Eine streikende Benzinpumpe gleich zu Beginn, zahlreiche Plattfüße, ein beschädigtes im weiteren Differenzial: Die Rallye Dakar wollte für Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz anno 2017 nie richtig in Schwung kommen. Eigene Fehler summierten den Zeitverlust bereits früh auf über eine Stunde – etwa zeitraubende Wegsuche bei der Navigation, die in diesem Jahr nicht nur durch das Regelwerk, sondern auch durch unpräzise Roadbooks erheblich erschwert wurde.
 
Zwei abgesagt Prüfungen, drei teils deutlich verkürzte Etappen – wegen zu heftigen Regens in Bolivien und im Norden Argentiniens blieb die „Dakar“ eine Rumpf-„Dakar“. Nur sieben der zwölf Etappen wurden wie geplant ausgetragen. Mit den beiden gestrichenen Etappen gingen nicht nur quantitativ entscheidende Prüfungskilometer verloren, sondern auch qualitativ: sowohl die sechste als auch die achte Etappe galten im Vorwege als Königsetappen. Für „GdV“ und „DvZ“ bedeuteten die Absagen und Kürzungen entsprechend weniger Möglichkeiten, den frühen Zeitverlust wiedergutzumachen. (red)


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