

Schönwalde. Mit Gästen und Abordnungen von Fehmarn, aus Eutin, Lensahn und Neustadt sowie dem Singkreis Ostholstein hat am vergangenen Samstag die Schönwalder Gruppe der Landsmannschaft Ostpreußen ihr 70-jähriges Jubiläum gefeiert. 1. Vorsitzender Hans-Alfred Plötner und 2. Vorsitzender Ulrich Schrank hatten in die Klönstuv geladen, um das Jubiläum zusammen mit der Adventsfeier zu begehen. Bei Kaffee und Kuchen fand ein reger Austausch statt und man schwelgte gemeinsam in Erinnerungen - ohne den Blick in die Zukunft zu vergessen. „Die jungen Polen sind heute größere Europäer als so manche Menschen unserer Generation“, sagte Hans-Alfred Plötner. Trotzdem, gerade zur Weihnachtszeit fiel ihm der Blick zurück in die Vergangenheit nicht leicht: „Diesen Tag des 70-jährigen Jubiläums hätte ich lieber nicht gefeiert. Denn nur der sinnlose Krieg hat dafür gesorgt, dass wir nicht mehr da sind, wo wir eigentlich herkommen.“
Den Kontakt in die alte Heimat pflegt Plötner bis heute; gerade erst vor zwei Monaten war er in Ostpreußen und überbrachte nach seiner Rückkehr die Grüße der dort verbliebenen Landsleute.
Landesvorsitzender Edmund Ferner knüpfte an die Worte Plötners an: „Dieses Datum gibt Anlass zum Nachdenken. Ohne Krieg hätte es keine Vertreibung und keinen Verlust der Heimat gegeben.“ Edmund Ferner erinnerte an das Leid der Heimatvertriebenen und gab einen geschichtlichen Überblick von der Entwicklung der Landsmannschaft. Dabei hob er besonders die Rolle von Schleswig-Holstein als „Flüchtlingsland Nummer eins“ hervor, da das Bundesland, gemessen an seiner Einwohnerzahl, fast genauso viele Vertriebene aufnehmen musste (rund 1,2 Millionen Flüchtlinge). Zugleich lobte er die Arbeit und Verdienste der Orts- und Landesverbände in Deutschland, die er auch als Stütze für die deutsche Minderheit in Polen sieht. Hans-Alfred Plötner konnte dies für die Gemeinde Schönwalde bestätigen - rund 1.200 Euro gingen jedes Jahr aus Schönwalde direkt nach Ostpreußen, um vor Ort zu helfen. (ab)