Ene mene muh, wie viel Obstbäume zählst du?
Der Landesverband vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
startet eine landesweite Erfassung von Obstbäumen. In Schleswig-Holstein liegen
derzeit keine öffentlichen Informationen zum Bestand von Streuobstwiesen vor.
Dies möchte der BUND mit seinem Projekt „Mehr als nur Obst - Netzwerk
Streuobstwiesen Schleswig-Holstein“ ändern.
„Die Zeit ist reif, um aktiv zu werden“, betont Projektleiterin Birte Pankau.
„Alle können mitmachen und dem BUND einzelne hochstämmige Obstbäume,
Obstbaum-Alleen oder Obstwiesen in Schleswig-Holstein melden“. Die erhobenen
Daten werden in einem digitalen Kataster gespeichert und können auf einer
interaktiven Karte im Internet von der Öffentlichkeit abgerufen werden.
„Streuobstwiesen können schützenswerte Biotope in unserer Kulturlandschaft
sein“, erläutert Dr. Florian Schulz vom BUND-Landesvorstand die Hintergründe des
Projektes. „Mit Hilfe dieser landesweiten Erfassung möchte der BUND die
Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Behörden auf Streuobstwiesen und alte
Obstsorten lenken“. Denn Streuobstwiesen bieten mehr als nur Obst: Mehrere
Tausend Tier- und Pflanzenarten besiedeln diesen einzigartigen Lebensraum.
Obstwiesen haben deshalb eine herausragende Bedeutung für den Erhalt der
Biodiversität und beleben zudem das Landschaftsbild - auch in Norddeutschland.
Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts ist bundesweit die Anzahl von
Streuobstwiesen aus wirtschaftlichen Gründen und im Zuge von
Siedlungsausbreitungen geschätzt um etwa 80 Prozent gesunken. Mit dem Rückgang
von Streuobstwiesen sind auch alte, regionale Obstsorten in Vergessenheit
geraten. Dabei zeichnen sich alte Sorten durch eine geschmackliche Vielfalt aus
und sind oftmals sehr robust. Manche sind zudem für Allergiker besser
verträglich als Neuzüchtungen. Anders als in einigen anderen Bundesländern
zählen Streuobstwiesen in Schleswig-Holstein nicht zu den gesetzlich geschützten
Biotoptypen. Wie viele Obstflächen es in Schleswig-Holstein tatsächlich gibt und
in welchem Zustand sie sich befinden, möchte das Netzwerk gemeinsam mit den
BUND-Gruppen vor Ort und den Kooperationspartnern herausfinden. „Diese
erstmalige Erfassung von Obstflächen im Land ist eine entscheidende
Grundvoraussetzung, um weitere Schritte und Maßnahmen zur langfristigen
Erhaltung dieser wertvollen Biotope in unserer Kulturlandschaft und am Rande von
Siedlungen zu ergreifen“, schließt Pankau ab. Das von der BINGO!-Umweltlotterie
geförderte Projekt soll dazu beitragen, den Pflegezustand von bestehenden
Streuobstwiesen zu verbessern und diese ökologisch aufzuwerten sowie die
Betreuung von vorhandenen und neuen Flächen dauerhaft zu gewährleisten.
Zusätzlich möchte der BUND Ehrenamtliche fortbilden sowie Bürgerinnen und Bürger
mit Hilfe von Infomaterialien und Veranstaltungen, wie Kursen zum
Obstbaumschnitt und zur Sensenmahd, für diese artenreichen Biotope
sensibilisieren und begeistern. (red)
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