Ireen Nussbaum

Großfeuer bei Milon-Knapp 180 Einsatzkräfte waren vor Ort

Lensahn. Dunkle Rauchwolken zogen am Dienstagmorgen wie ein Band am Himmel über Lensahn. Um 5.45 Uhr wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lensahn zu einem Unratbrand auf dem Schrott- und Autorecyclinghof Milon alarmiert. Mehrere Tonnen von Metallschrott und auch Elektrogeräte standen in Flammen. Kaum eingetroffen, wurde das Alarmstichwort erhöht, denn der Unratbrand entwickelte sich zusehens zu einem der größten Feuer in der Geschichte der Gemeinde Lensahn. Da nur eine Leitung Wasser an der Einsatzstelle vorhanden war, konnte sich das Feuer seinen Weg suchen.
 
Inhaber Sönke Milon musste verzweifelt mit ansehen, wie das Feuer ein immer größeres Ausmaß annahm. Die Mitarbeiter vom Recyclinghof versuchten mit Greifbaggern den Schrott auseinander zu ziehen. Doch dies gelang aufgrund der immensen Hitzeentwicklung letztendlich nicht.
 
Einsatzleiter und Gemeindewehrführer Hartmut Junge forderte die Unterstützung der umliegenden Wehren. Daraufhin wurden weitere Löschfahrzeuge aus Putlos, Heiligenhafen, Oldenburg, Neustadt, Schönwalde und sogar die Firma Sönke Jordt aus Ratekau, mit ihren Wassertanks von 24.000 Liter an Bord, alarmiert.
 
In der Führung wurde die Feuerwehr Lensahn zusätzlich von der Technischen Einsatzleitung des Kreises Ostholstein unterstützt.
 
Um das Feuer in den Griff zu bekommen, dauerte der Einsatz mehrere Stunden. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zudem wurde aufgrund der erheblichen Rauchentwicklung die Autobahn 1 durch die Polizei und Straßenmeisterei von Norden und Süden beidseits gesperrt. Darüber hinaus wurde die Stromversorgung in der Region Lensahn, Grömitz, Cismar, Kellenhusen und Umgebung in Mitleidenschaft gezogen. Der Grund: Eine 110.000-Volt-Leitung der Schleswig-Holstein Netz AG, die sich direkt über dem Recyclinghof befindet, musste auf Anforderung der Feuerwehr aus Sicherheitsgründen gegen 9 Uhr abgeschaltet werden.
 
Knapp 180 Einsatzkräfte waren an der Einsatzstelle in der Ottostraße. „Der Einsatz wird sich noch mehrere Stunden hinziehen, da die Glutnester auseinander getragen werden müssen“, so Amtswehrführer Michael Bendt.
 
Wieso das Feuer auf dem Schrott- und Autorecyclinghof ausbrach, ist bis bislang unklar. Polizei und Kripo ermitteln nun die Brandursache. Über die Schadenshöhe konnte die Feuerwehr keine Angaben machen. (red/inu)


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