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Alexander Baltz

Leistungsschau 2017 findet nicht statt - Grömitzer Gewerbeverein beklagte mangelndes Interesse seiner Mitglieder

Betretene Gesichter beim Infoabend: Ulrich Dede (Mitte hinten) zeigte sich enttäuscht.

Betretene Gesichter beim Infoabend: Ulrich Dede (Mitte hinten) zeigte sich enttäuscht.

Grömitz. Eigentlich sollten am vergangenen Freitagabend die Details der alle zwei Jahre stattfindenden Verbrauchermesse „Leistungsschau“ besprochen werden. Stattdessen erschienen beim Infoabend des Gewerbevereins Grömitz in der Weinlounge Santé im Yachthafen lediglich 11 Interessenten; 30 teilnehmende Gewerbetreibende wären das Minimum für eine Realisierung der für April geplanten Messe gewesen. Dazu kamen bereits im Vorwege fünf Absagen von größeren Ausstellern. Unter diesen Umständen konnte der 1. Vorsitzende des Gewerbevereins Ulrich Dede nur den Ausfall der Leistungsschau verkünden. Bereits in den Jahren 2008 und 2014 war die Leistungsschau wegen eines Mangels an potenziellen Ausstellern ausgefallen. Ulrich Dede zeigte sich ebenso wie anwesenden Interessenten sehr enttäuscht darüber, dass die klassische Verbrauchermesse außer Mode gekommen zu sein scheine: „Nicht der Vorstand macht die Messe. Er bildet nur das Forum. Verantwortlich sind die Aussteller selbst. Immer mehr Branchen der Wirtschaft ziehen sich zurück. Und nahezu 110 Mitglieder unseres Gewerbevereins bremsen die anderen Mitglieder, die sich für eine Messe engagieren, aus“.
 
Für den nächsten Messe-Termin 2019 müsse man rechtzeitig abklopfen, ob man überhaupt noch einmal Planungen für das Projekt wagen sollte, sagte Ulrich Dede, der seit dem Jahr 2000 Vorsitzender des Gewerbevereins ist, weiter: „Wir kranken nicht an den Besuchern, sondern an unseren eigenen Leuten.“ Von den anwesenden potenziellen Ausstellern wurde die Frage aufgeworfen, warum die Nicht-Anwesenden überhaupt im Gewerbeverein seien.
 
Bürgervorsteher Heinz Bäker mischte sich daraufhin schlichtend in die Diskussion ein, indem er betonte, dass sich die Zeit auch verändere und die niedrige Resonanz ihre Gründe habe: „Unsere Handwerksbetriebe haben sehr viel zu tun und können die Aufträge kaum abarbeiten. Für viele ist das Planen einer Ausstellung auf der Leistungsschau zeitlich unmöglich. Wir sollten gemeinsam vernünftige Lösungen für die Zukunft finden“, schlug Heinz Bäker vor. Dazu könne zum Beispiel ein Straßenfest im Gewerbegebiet oder auch ein Sektempfang in allen teilnehmenden Geschäften gehören.
Die anwesenden Gewerbetreibenden einigten sich in der weiteren Diskussion darauf, sich auch als Gewerbeverein neu zu erfinden. Auf der Jahreshauptversammlung im März soll daher ein „Arbeitskreis Veranstaltungen“ gegründet werden und der gesamte Gewerbeverein darüber abstimmen, welche Ideen für die Zukunft umgesetzt werden können. Die klassische Verbrauchermesse scheint dabei der Vergangenheit anzugehören.
 
Mit den Planungen zur Leistungsschau war 1998 begonnen worden. Nach dreijähriger Pause fand die Leistungsschau zuletzt im April 2015 mit über 5.000 Besuchern statt. (ab)


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