

Neustadt. Es gehört viel Mut dazu, sein künstlerisches
Schaffen der Öffentlichkeit vorzustellen. Drei Patienten des Ameos Klinikums für
Forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Neustadt haben diesen Schritt
gewagt und präsentieren ihre Arbeiten derzeit im Hans-Ralfs-Haus für Kunst und
Kultur. Viele Kunstbegeisterte besuchten am vergangenen Mittwoch die Eröffnung
der Ausstellung „3 Künstler“, bei der Kunsthistorikerin Anke Kessenich, Leiterin
des Hans-Ralfs-Hauses, die Künstler und ihre Werke vorstellte.
So male Heinz-Michael W. täglich seit mehr als zehn Jahren und begebe sich
mit seinen Bildern auf eine Reise um die Welt. Die Betrachter nimmt er dabei mit
in detaillierten, farbkräftigen Darstellungen von Wäldern, Blumenwiesen oder
Stadtansichten. Mario L. habe sein Talent erst in der Ergotherapie entdeckt und
sei selbst überrascht gewesen, welches Talent da in ihm schlummerte. Seine
Spezialität sind Landschaften und Tierdarstellungen.
Als Gewinner des Publikumspreises beim Ameos Kunstpreis 2015 ist Daniel W.
vielen kein Unbekannter mehr. Schon damals überzeugte eines seiner sauber und
fein gezeichneten Bleistiftportraits die Ausstellungsbesucher, nun kann man eine
Auswahl seiner Zeichnungen mit Helden aus Filmen wie „Star Trek“ und TV-Serien
wie „Breaking Bad“ bestaunen. Eigene Ideen setzt er gekonnt in abstrakte Formen
und Farbgebungen um und beweist dabei, dass er auch mit Farben und Pinsel
umgehen kann. „Nicht jedes Bild ergibt Sinn, aber ich finde, das müssen sie auch
nicht“, erklärte der Künstler bei der Vernissage. „Die Hauptsache ist, dass sie
gut aussehen.“ Bei der Namensgebung seiner Werke tue er sich manchmal schwer,
denn auch Namen finde er nicht so wichtig. Obwohl er schon als Kind viel
gezeichnet hat, entdeckte er sein Talent auch erst in der Ergotherapie wieder.
Seitdem entwickelt er seine künstlerischen Fähigkeiten stetig weiter.
Die Ausstellung auf dem Gelände der Neustädter Ameos Einrichtung (Wiesenhof)
ist montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und
freitags von 9 bis 14.30 Uhr geöffnet und kann noch bis
zum 5. Februar besucht werden. (kp)