

Neustadt. Dr. Heiner Garg, MdL und Parlamentarischer
Geschäftsführer der FDP Schleswig-Holstein, besuchte das Ameos Institut Nord, um
über die Neuregelung der Pflegeberufe zu diskutieren.
Schon heute sind Pflegekräfte in Heimen und Krankenhäusern gefragte
Fachkräfte. Besonders in der Altenpflege ist der gestiegene Bedarf an gut
ausgebildetem Personal deutlich spürbar. Die Bundesregierung hat mit der Reform
der Pflegeberufe ab 2018 eine einheitliche Ausbildung für alle Pflegebereiche
vorgesehen. So soll künftig die Ausbildung zur „Pflegefachfrau“ oder zum
„Pflegefachmann“ übergreifende Qualifikationen vermitteln. Auszubildende in
Pflegeberufen werden sich am Anfang ihrer Ausbildung dann nicht mehr entscheiden
müssen, ob sie sich in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder der
Altenpflege spezialisieren.
Angeregt diskutierte Dr. Garg die bevorstehende Reform mit Vertretern des
Ameos Institut Nord sowie Andreas Tüting, Krankenhausdirektor der Ameos Klinika
in Holstein und Theresia Kleikamp, Direktorin der Pflegehäuser der Ameos Pflege
in Holstein. „Ich sehe einen hohen Reformbedarf im Rahmen der gesetzlichen
Regelungen der Pflegeausbildungen, setze mich jedoch dafür ein, dass die
geplante generalistische Ausbildung wesentliche Grundzüge des Berufsbildes
Altenpflege weiterhin beinhaltet. Man löst die Probleme nicht, indem man die
Berufsbezeichnung Altenpfleger abschafft“, sagte Dr. Garg. Es ist mir ein
Anliegen, dass der Beruf der Altenpfleger attraktiver wird, damit sich wieder
mehr Menschen für diesen Beruf entscheiden. Dies könne man erreichen, indem zum
Beispiel Personalschlüssel verbessert und flexiblere Arbeitszeitmodelle
angeboten werden, ist sich auch Theresia Kleikamp sicher.
Einig waren sich die Teilnehmer, dass es wichtig ist, die unterschiedlichen
Bedarfe der zu pflegenden Menschen zu kennen. Mit diesem Wissen könnte dann ein
Netzwerk aus akademischen und examinierten Pflege- und Betreuungskräften
aufgebaut werden, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Eine
sinnvolle Maßnahme, da der Pflegebedarf des Einzelnen sich geändert hat.
Beispielsweise wird in Pflegeheimen immer mehr medizinische Pflege erbracht, da
dort häufig chronisch oder mehrfach Erkrankte versorgt werden. In Krankenhäusern
müssen zunehmend ältere, mehrfach kranke Menschen gepflegt werden.
„Ich habe als Gesundheits- und Krankenpfleger einen zukunftssicheren Beruf
gesucht und gefunden“, ist sich Sven Bertelson, Auszubildender am Ameos Institut
Nord sicher, und Tatiana Ruiz Camisón ergänzt: „Für mich ist die Ausbildung als
Altenpflegerin genau richtig, denn ich möchte ältere Menschen langfristiger
begleiten“. Im Rahmen des Projektes „MobiPro-EU“ macht die Spanierin eine
Ausbildung zur Altenpflegerin am Ameos Institut Nord.
Welche Wünsche er an die Politik hätte, wollte Dr. Garg zum Schluss des
Gespräches von Heino Esmann, Leiter des Ameos Institut Nord, wissen. „Es wäre
wünschenswert, wenn der Abschluss der Ausbildung, ähnlich wie in vielen anderen
Berufen, mit der Fachhochschulreife gleichgesetzt wäre“, führt er aus und
ergänzt: „Zudem werden wir oftmals von jungen Menschen angesprochen, die sich
für einen Pflegeberuf interessieren, die aber die Zugangsvoraussetzungen für
eine Ausbildung, zum Beispiel aufgrund der fehlenden schulischen Qualifikation,
nicht erfüllen. Für diese Auszubildenden würden wir gern - neben dem Einstieg
als Altenpflegehelfer – zukünftig auch eine generalistische
Pflegeassistenzausbildung anbieten können“.
Das Institut Nord steht für hochwertige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die Angebote richten sich an Auszubildende in der Alten-, Gesundheits- und
Krankenpflege sowie der Ergotherapie. Ein akademischer Abschluss ist über ein
berufsbegleitendes Studium möglich. Das Institut Nord bietet
Qualifizierungsangebote sowie umfangreiche Weiterbildungsangebote. (red)