"Manchmal geschieht es völlig unvorbereitet, manchmal rechnet man schon unangenehm damit: mitten in der Nacht aufzuwachen. Warum und wieso auch immer. Unerklärlich. Und dann drehen wir uns von einer Seite auf die andere. 2:54 h leuchten uns die Ziffern entgegen. Viel zu früh, um einmal früh aufzustehen. Die Gedanken gehen auf Reisen. Der letzte Traum hinterlässt einen faden Beigeschmack. Warum habe ich gerade von dieser Person geträumt? Der da gehandelt hat, dass war ich doch nicht.
3:18 h. Immer noch wach. Mehr als vorher. Nur mit Augen zu wird das nichts. Der letzte Tag feiert Auferstehung. Noch einmal werden Begegnungen, Reaktionen, Worte reflektiert. Man hätte auch …
3:24 h. Wie wird es weitergehen? Bleibe ich gesund? Manchmal zwickt es. Werde ich alles schaffen, was ich mir vorgenommen habe? Beziehungen kommen in den Blick. Und dann noch Corona. Werden wir uns irgendwann wieder einmal fröhlich die Hand reichen? Oder stirbt dieser uralte Brauch aus? „Einander die Hand reichen“ ist doch sogar sprichwörtlich geworden.
3:56 h. Über eine Stunde einfach wach. Mitten in der Nacht. Was jetzt? Irgendwann habe ich angefangen zu beten. Habe Gott meine Sorgen und Ängste hingehalten. Menschen im Gebet zu ihm gebracht. „Du kennst die Probleme in der Ehe von … Habe Angst, den Kontaakt zu verlieren zu … Freue mich über die Begegnungen mit … Bin dankbür für … Ich darf reden mit dir, dem Schöpfer des Universums … Du hast immer Zeit für mich, sogar mitten in der schlaflosen Nacht. Vielleicht gerade jetzt … Sei meinem Freund nahe, schenke ihm Geborgenheit, wenn er sich auf den OP-Tisch legen muss … Schenke uns ein Mittel gegen die Pandemie ...Gebe den Entscheidungsträgern gute Entscheidungen … Danke, dass Du mir zuhörst ...“
4:15 h. Immer noch nicht eingeschlafen. Aber ein gewisses Gefühl von Geborgenheit hat sich eingestellt. Ein gutes Buch vom Nachtschrank gegriffen. Ein paar Seiten gelesen. Augen werden schwer und dann …
Von Jesus heißt es, dass er manchmal sehr früh aufstand, um vor allem Trubel des Tages Zeit mit seinem Vater im Himmel zu verbringen. Muss er sich was Gutes bei gedacht haben. Ich glaube, es ist eine ausgeschlafene Idee."
Pastor Jens Rathjen