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Kristina Kolbe

Asbest - unverändert eine Gefahr

Asbest wurde wegen seiner vielen praktischen Eigenschaften jahrzehntelang massenhaft im Bauwesen eingesetzt, bis es im Oktober 1993 in Deutschland wegen erwiesener Krebsgefahr verboten wurde. Noch heute sind auch in Eutin, Fehmarn und Umgebung die gefährlichen Minerale in Dachplatten, Bodenbelägen und weiteren Produkten anzutreffen. Aus gesundheitlicher Sicht ist es wichtig, ausreichend über Asbest informiert zu sein.

 

Was sich hinter Asbest verbirgt

 

Als Asbest bezeichnet man eine Gruppe von natürlich vorkommenden, faserförmigen, silikatischen Mineralien mit einem Faserdurchmesser von bis zu zwei Mikrometern. Die Maßeinheit Mikrometer beschreibt das Tausendstel eines Millimeters. In chemischer Hinsicht ist Asbest sehr unempfindlich gegenüber Hitze und äußerst beständig. Seit etwa 1930 wird Asbest wegen seiner hohen Bindungsfähigkeit, Zugfestigkeit und Elastizität in zahlreichen Produkten eingesetzt. Zu nennen sind Platten für den Hochbau, Formmassen für hohe thermische Belastungen, Dichtungen sowie Kupplungs- und Bremsbeläge für Fahrzeuge.

 

Ob sich die faserförmigen Silikat-Minerale in der Raumluft oder in Baumaterialien befinden, kann mit einem Asbest Test verlässlich festgestellt werden. Derartige Tests sind auch für Privatpersonen zugänglich.

 

Die gesundheitsschädigende Wirkung von Asbest

 

Es besteht kein Zweifel, dass Asbest ein krebserregender Stoff ist. Charakteristisch für Asbest ist seine Fähigkeit zur Zersetzung in feine Fasern, die sich in Längsrichtung weiter aufspalten und dadurch leicht eingeatmet werden können. Die Fasern verbleiben langfristig in der Lunge, wenn sie einmal eingeatmet wurden. Die Folge ist häufig eine dauerhafte Reizung, die Entzündungsreaktionen hervorruft. Bereits 1936 wurde Asbestose als Berufskrankheit anerkannt. Asbestose ist eine Verhärtung der Lunge durch Narbengewebe. Heute weiß man auch, dass an Arbeitsplätzen, an denen die Wahrscheinlichkeit der Freisetzung von Asbestfasern hoch ist, eher Lungenkrebs entstehen kann.

 

Zwischen der Asbestexposition, das heißt dem Einatmen von Asbestfasern, und der Enstehung einer dadurch verursachten Erkrankung kann sehr viel Zeit vergehen. In einigen Fällen treten die Symptome erst nach mehreren Jahrzehnten in Erscheinung. Die Zahl der Anträge auf Anerkennung einer asbestbedingten Berufskrankheit ist deshalb und wegen des langjährigen Einsatzes von Asbest am Arbeitsplatz nach wie vor hoch. Noch zeichnet sich keine rückläufige Tendenz ab.

 

Kontakt mit Asbest - das sollte beachtet werden

 

Generell gilt, dass mit Asbestprodukten vorsichtig umgegangen werden muss, doch sollte vermieden werden, unnötige Panik zu schüren. Grundsätzlich stellt das Vorhandensein von Asbest in intakten Produkten keine Gesundheitsgefahr dar. Vor allem bei älteren Gebäuden ist es keine Seltenheit, dass es zu einem Kontakt mit asbesthaltigen Produkten kommt.

 

Eine Zwischenlagerung von Asbestabfällen über einen längeren Zeitraum ist nicht zulässig. Sie müssen schnellstmöglich entsorgt und einer geeigneten Deponie zugeführt werden. Bei der Demontage ist darauf zu achten, dass die Asbestprodukte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Ansonsten ist die Gefahr der Freisetzung von Asbestfasern noch größer. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben, wenn Asbestprodukte außerhalb des Hauses demontiert werden, während sich Personen im Haus aufhalten. Nach der Demontage ist eine gründliche Reinigung der Unterkonstruktion zur Entfernung von Asbestfasern angezeigt.

 

Bei Verdacht auf hohe Asbestbelastungen und Einatmen von Asbestfasern sollte der Hausarzt als erster Ansprechpartner konsultiert werden. Weitere Vorsorgeuntersuchungen sind bei gelegentlichen Heimwerkerarbeiten und geringen Asbestfreisetzungen in der Regel nicht erforderlich. Die Umweltbehörden der Länder und viele Kommunen bieten im Rahmen ihrer Zuständigkeiten nützliche Informationen zum richtigen Umgang mit asbesthaltigen Materialien an. Auf den Webseiten der zuständigen Behörden sind die Informationen in der Regel unter dem Stichwort "Asbest" auffindbar. Dort sind auch die Kontaktdaten von Institutionen und Experten in der jeweiligen Region aufgelistet.

 


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