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Kai Pioch

„Blumen für die 7.000“ - Erinnerung an die Opfer der „Cap Arcona“

Station 10 des Maritimen Informationspfades: die Stele am Sierksdorfer Steilufer.

Station 10 des Maritimen Informationspfades: die Stele am Sierksdorfer Steilufer.

Sierksdorf/Eutin. Mit „Blumen für die 7.000“ aus über 20 Ländern erinnert der Arbeitskreis „27. Januar Eutin“ in Zusammenarbeit mit dem Friedenskreis, der Kreisbibliothek Eutin und Amnesty International an die Opfer der „Cap Arcona“. Das Treffen beginnt am Dienstag, dem 3. Mai 2016 um 14 Uhr – dem Zeitpunkt, an dem die „Cap Arcona“ getroffen wurde und zu sinken begann – am Sierksdorfer Steilufer, Station 10 des Maritimen Informationspfades, Nähe Seehof.
 
Etwa 7.000 Menschen verloren bei der verlustreichsten Schiffskatastrophe der Seefahrtsgeschichte Ende des 2. Weltkrieges ihr Leben. Auf dem Ehrenfriedhof in Haffkrug wurden 1.128 Tote aus etwa 20 Ländern bestattet. Zwischen Neustadt und Pelzerhaken wurde eine größere Gedenkstätte errichtet. Im zeiTTor Museum in Neustadt erinnert eine Ausstellung an das bis heute unfassbare Geschehen. Seit einigen Jahren gibt es auch die Sierksdorfer Gedenksteine mit kurzen Informationen auf an Steinen befestigten Plaketten.
 
Eine sehr einfühlsame Annäherung an das Grauen vom 3. Mai 1945 gelang dem Ingenieur Arend Schäfer, der unter anderem die Station 10 des Maritimen Informationspfades mitgestaltet hat. Seine Stele besteht aus einer Stahlplatte mit zahlreichen Öffnungen. Ein kleines Rechteck umrahmt das zu erblickende Seestück und durch 700 runde Bohrungen schimmert die Ostsee. Jede Bohrung steht für 10 Ertrunkene.
 
Gespräch mit dem Zeitzeugen Jurek Szarf
In einer zweiten Veranstaltung des Arbeitskreises am 3. Mai um 19.30 Uhr in der Kreisbibliothek Eutin ergibt sich die Möglichkeit, Gespräche mit dem Zeitzeugen Jurek Szarf führen zu können. Dieser ist 1933 als Sohn jüdischer Eltern in Lodz geboren. Das bedeutete sehr bald Ausgrenzung, Bedrohung und Überleben im Getto und in Konzentrationslagern. Ein prägender Einfluss auf die weitere Entwicklung des befreiten Jugendlichen war seine Auswanderung in die USA. Von dort kehrte er mit der Familie 1972 zurück nach Lübeck. (red)


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