Ireen Nussbaum

Reise in die Zukunft -Ausstellung „Ostholstein in 500 Jahren“ blickt in die Glaskugel

Neustadt. Wer kennt nicht die erfolgreiche Zurück-in-die-Zukunft-Trilogie, in der Michael J. Fox, alias Marty McFly mit dem befreundeten Wissenschaftler Dr. Brown, dem Schauspieler Christopher Lloyd, in einer im Sportwagen eingebauten Zeitmaschine in die Vergangenheit reiste? Was wäre, wenn die Zeitreise in die Zukunft führen würde? Was würde es geben? Was würde sich verändert haben? Auch die promovierte Kunsthistorikerin Kathrin Langenohl und Helene von Oldenburg, Agrarwissenschaftlerin und Diplom-Künstlerin, haben sich mit der fernen Zukunft auseinandergesetzt. Die beiden Künstlerinnen verbindet eine gemeinsame Schulzeit in Neustadt. Ihre Heimatverbundenheit brachte sie auf die Idee zur ihrer Mitmachausstellung „Ostholstein in 500 Jahren“.
 
„Dem Aufruf, Versionen einer Zukunft zu entwickeln, sind über 100 Ostholsteiner gefolgt: Dazu zählen beispielsweise Kinder, Einheimische, Durchreisende, Urlauber und Künstler“, so die beiden Kunstschaffenden. Seit April dieses Jahres sind die kleinen und großen Künstler, Profis und Laien in ihre ganz persönliche Zeitmaschine gestiegen und gen Zukunft gereist, um sich dort einen Eindruck von ihr zu verschaffen. Im Rahmen dieses ungewöhnlichen Kunstprojekts haben sie ihre persönlichen Zukunftsvisionen in Skulpturen, Bildern, Videos und Texten Ausdruck verliehen.
 
„Überrascht hat uns die Vielfältigkeit der Arbeiten und doch ist zu erkennen, dass globale Probleme wie beispielsweise der Klimawandel die Menschen beschäftigt. In dem Nebeneinander von individuellen Perspektiven, Utopien, Befürchtungen und Hoffnungen folgen nun die Kommunikation und der Austausch“, betonte Helene von Oldenburg. „Nur indem man über die Zukunft nachdenkt, setzt man sich ganz intensiv mit der Gegenwart auseinander“, ergänzte Kathrin Langenohl. Sie fordert die Besucher auf, ihre Gedanken spontan in Skizzen oder Texten auszudrücken - dazu liegen Stift und Papier bereit.
 
Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski zeigte sich sichtlich erfreut, das Projekt in seinen Räumlichkeiten beherbergen zu dürfen: „Das zeiTTor ist eine Pforte in eine andere Zeit - egal, ob in die Vergangenheit oder Zukunft. Deshalb ist es wichtig die Menschen zu sensibilisieren, dass ihr jetziges Handeln Folgen für die Zukunft hat. Und hier schließt sich der Kreis, denn die Ausstellung ist Zeugnis der Gegenwart, in der sich jedoch bewusst mit der Zukunft auseinandergesetzt wird. Deshalb ist sie „nur“ eine Momentaufnahme von Sichtweisen und somit ein nicht abgeschlossenes Forschungsprojekt.“
 
Zu bestaunen sind die Ergebnisse in vier parallel stattfindenden Präsentationen in Neustadt im zeiTTor-Museum, in Oldenburg im Rathaus, auf Fehmarn in der Alten Petersdorfer Schule und in Eutin im Schloss. Dabei übernimmt das Oldenburger Rathaus die Aufgabe eines Archivs, in dem alle Einreichungen mit ihren jeweiligen Ausstellungsorten einsehbar sein werden.
 
Am Freitag, dem 16. August eröffnet die Exposition ab 19 Uhr offiziell. Die Werke können bis zum 8. September besichtigt werden. (inu)


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