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Marlies Henke

Strandfeuer à la Biikebrennen

Ostseeferienland. Alljährlich feiern Einheimische und Gäste die traditionellen Strandfeuer im Ostseeferienland. Auch am Samstag, dem 2. März werden die Wintergeister wieder mit lodernden Feuerbergen vertrieben.
 
Strandfeuer à la Biikebrennen in Grömitz
In Grömitz sind alle großen und kleinen „Wintervertreiber“ eingeladen, sich um 17 Uhr am Seebrückenvorplatz zum gemeinsamen Fackelmarsch einzufinden. Die Fackeln werden dort kostenlos an alle Teilnehmer ausgehändigt. Zusammen mit dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Grömitz geht es in Richtung Nordstrand zum Restaurant Seafood/Falkenthal. Dort wartet schon der große Haufen aus Ästen, Strohballen, Weihnachtsbäumen und alten Sträuchern darauf, von den Gästen in Brand gesteckt zu werden. Für ordentlich einheizende Stimmung vor Ort sorgt ab 17 Uhr Joe Green im Duo mit Michael Jessen.
Folgende Restaurants bieten Grünkohlessen an: Kochpott in der Kirchenstraße 21, Störtebeker in der Wicheldorfstraße 33, Strandidyll in der Uferstraße 26, Falkenthal Seafood an der Kurpromenade 6, Gosch Hotel Am Markt 6, Hotel Windspiel (Klabauterstube) Wicheldorfstraße 24, Strandhalle und Klabautermann auf der Kurpromenade 56, Zur Düne im Blankwasserweg 104 und Strandhotel „Steg 1“ in der Uferstraße 1.
 
Strandfeuer und traditioneller Genuss in Dahme
Auch in Dahme werden die Wintergeister wieder mit knisternden Flammen vertrieben. Viel Geäst und Gestrüpp wird dort am Samstag von 19 bis 22.30 Uhr am Nordstrand entzündet und die Besucher können sich am Feuer wärmen. Musikalisch bietet Dahme seinen Besuchern die heißen Rhythmen fürs Warmtanzen. Für traditionellen Genuss wird gesorgt.
 
Strandfeuer mit Wald- und Wellenfackelumzug in Kellenhusen
In Kellenhusen wird ebenfalls ein Feuerberg am Strand dem Winter den Garaus machen. Treffpunkt für alle Kellenhusener Gäste und Einheimische ist um 17 Uhr der Waldpilz im Erholungswald. Nach der Fackelausgabe geht der Umzug mit musikalischer Unterstützung von den „Holsteiner Tuten & Blasen“ durch den Erholungswald. Vorbei am kleinen Waldteich und dem Wildschweingehege, über den Fasanen- und Schützenweg auf die Promenade zum Kurzentrum. Dort wird im Strandbereich um 18 Uhr das Strandfeuer entzündet.
Die gastronomische Versorgung mit Getränken, Grünkohl und Kartoffelsuppe übernimmt der Dehoga-Ortsverband. Für das anschließende gemütliche Beisammensein stehen drei Zelte zu Verfügung. Den musikalischen Rahmen übernehmen auch hier die „Holsteiner Tuten & Blasen“ in kleiner Besetzung.
 
Biike – Was steckt eigentlich hinter dieser Tradition?
Bereits im Mittelalter sollen die Holzhaufen gebrannt haben, um böse Geister zu vertreiben. Der
Überlieferung nach wurden die Biikefeuer ab dem 17. Jahrhundert zu Ehren der ausziehenden Seefahrer und Walfänger in Nordfriesland entzündet. Die Lichter sollten den Männern, die für mehrere Monate fernab der schützenden Inseln ihren Lebensunterhalt verdienen mussten, Glück und Mut zusprechen und ihnen den Weg in die weite Welt weisen.
In seiner heutigen Form ist das Feuer im 19. Jahrhundert entstanden und geht auf die alten Fastnachtsfeuer zurück, die den Winter vertreiben sollten. Mit Tanz und Gesang begrüßten die Bewohner der Küsten damals den Frühling. Der Winter wird dabei durch eine Strohpuppe symbolisiert, die unter dem Beifall der Zuschauer den Flammen preisgegeben wird. Bis heute werden der Biike, die ins Hochdeutsche mit dem Wort „Feuerzeichen“ übersetzt wird und bis weit aufs Meer hinaus sichtbar ist, mythische Kräfte zugesprochen. Es ist der Ehrgeiz eines jeden Dorfes, die größte Biike zu haben. Dafür werden bereits Wochen vorher Äste, Weihnachtsbäume sowie Strohballen gesammelt und aufgeschichtet. Für den Zusammenhalt der Gemeinschaft im hohen Norden hatten Bräuche wie das Biikebrennen immer auch einen gesellschaftlichen Charakter, der sich bis heute erhalten hat.
Die originalen Biikefeuer findet man noch heute an der Nordsee. Mittlerweile hat sich dieser Brauch jedoch auch auf die Ostseeküste ausgeweitet, wo man ihn anders nennt. Im Ostseeferienland ist es das Strandfeuer. Das Feuer ist schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern ein fester Bestandteil in so manchem Terminplaner oder Urlaubskalender. (red/he)


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