Holz als Baustoff der Zukunft?
Die deutsche Architekturlandschaft ist geprägt von Stahl, Ziegel und Beton. Diese Baustoffe können dem Klimaschutz jedoch zum Verhängnis werden. Mittlerweile setzen beim Bau immer mehr Unternehmen auf die Verwendung von Holz. Doch kann Holz wirklich die Zukunft des Bauens sein?
Wie Quarks berichtet, wird es höchste Zeit für eine Bauwende: Bauen und Wohnen sind zwei Sektoren, die beim Thema CO2-Emissionen kaum Beachtung finden. Ein Fehler, sind sie doch für 38 % der weltweiten Treibhausgase verantwortlich. Besonders problematisch seien Zement und Beton – nicht nur, weil diese Ressourcen langsam knapp werden. Auch die Klimabilanz des Bindemittels Zement ist sehr schlecht. Daher gibt es mittlerweile Bestrebungen, den Bausektor zu revolutionieren. Holz spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Eines der ältesten Baumaterialien der Welt in Kombination mit modernen Bauweisen
Norwegen macht es vor: Dort steht seit März 2019 ein fast ausschließlich mit Holz gebautes Hochhaus. Auch in anderen Ländern erfreut sich Holz als eines der ältesten Baumaterialien der Welt immer größerer Beliebtheit, so auch in Deutschland. Möchte man es möglichst umweltschonend und nachhaltig, sollte man überlegen ein Fertighaus aus Holz zu bauen. Auch dem eigenen Geldbeutel zuliebe. Weil die Bestandteile von Holz-Fertighäusern wetterunabhängig im Werk vorgefertigt werden können, sind die Baukosten oft niedriger als beim Massivhaus. Auch beim Wohnen macht sich die innovative Bauweise bemerkbar, verbauen einige Fertighaus-Anbieter doch standardmäßig regenerative Heizsysteme.
Vorteile beim Bauen mit Holz
Architekten und Bauplaner, die mit Holz arbeiten, wissen dessen Vorteile zu schätzen.
1. Nachhaltig bauen und heizen mit Holz
Holz wird unter umweltfreundlichen Bedingungen im Ökosystem Wald produziert. Dabei wird weniger Energie benötigt als bei der Produktion anderer Baustoffe. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Großteil der benötigten Energie aus Holzreststoffen wie Hobelspänen oder Sägemehl produziert werden kann.
2. Holz schützt das Klima
Auch nachdem Holz gefällt ist, ist es umweltverträglich, bindet es doch CO2 – und das für 40 bis 100 Jahre. Das ist vor allem für das Klima in Städten gut. Bei Gebäuden, die am Ende ihrer Lebensdauer stehen, kann das verwendete Holz wieder in den Naturkreislauf gelangen.
3. Gesundes Wohnklima
Holz könnte nicht nur deshalb ein Baustoff der Zukunft sein, weil es umweltverträgliches Bauen und Heizen ermöglicht – Bauherren profitieren ebenso. Durch seine Speichereigenschaften sorgt Holz für ein angenehmes Wohnklima. Es hilft dabei, den Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft zu regulieren.
4. Vorteilehafte Eigenschaften des Materials
Weil Holz leicht und belastbar ist und außerdem ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaften besitzt, scheint es der ideale Rohstoff für den Bau zu sein.
5. Kurze Bauzeiten bei Holzhäusern
Immer häufiger werden für den Bau benötigte Holzteile in Zimmereien oder Produktionshallen vorgefertigt und müssen nur noch zur Baustelle geliefert werden. Ein weitgehend wetterunabhängiges Bauen ermöglicht nicht nur eine Kostenminimierung beim Hausbau , sondern erspart Anwohnern auch viel Stress. Kürzere Bauzeiten bedeuten schließlich auch weniger Lärm und Schmutz für Anwohner und kürzere Straßensperrungen.
Ist Holz das Baumaterial der Zukunft?
In einer Zeit, in der Ressourcen knapp werden, der Bedarf an Wohnraum jedoch wächst, könnte Holz als Baustoff eine wichtige Brücke schlagen. Umwelt und Bewohner profitieren gleichermaßen. Laut Experten ergeben sich durch die Einbindung von Holz beim Hausbau auch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Schließlich werden Holzteile mit einer Fräse hergestellt, und mit dieser lässt sich bekanntlich alles nach Maß anfertigen.