Einer der Hauptgründe für die große Beliebtheit von Immobilien als Anlage ist die Möglichkeit der Weitervermietung. Wenn wir ein Haus oder eine Wohnung nicht selbst nutzen, können wir durch Miete regelmäßig Einnahmen erzielen. Das heißt jedoch keineswegs, dass wir uns um nichts mehr kümmern brauchen. Entgegen der weitläufigen Meinung haben Vermieter viele Pflichten. Einige davon möchten wir hier näher anschauen.

Mietmängel beseitigen

Vermieter müssen zu jedem Zeitpunkt sicherstellen, dass die Mietsache in einem vertragsgemäßen Zustand bleibt. Dazu gehört auch die Beseitigung von möglichen Mängeln. Während Mieter die Verantwortung haben, ihre Vermieter umgehend über entdeckte Mängel zu informieren, müssen sich Vermieter um deren Beseitigung kümmern. Ausgenommen sind höchstens Mängel, die durch Fahrlässigkeit des Mieters entstanden sind. Bei solchen Mängeln liegt die Verantwortung bei den Mietern. Der Umgang mit Mängeln kann ein komplexes Thema sein. In sehr schwierigen Fällen, bei denen es um große Summen geht, bietet sich gegebenenfalls rechtliche Unterstützung an.

Gefahrenquellen beheben

Nicht nur die Beseitigung von Mängeln ist Pflicht des Vermieters. Eine weitere Aufgabe ist die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Die Verkehrssicherungspflicht setzt voraus, dass das Mietobjekt keine Gefahrenquelle für Mieter oder ihre Besucher darstellt. Dazu gehören nicht etwa Risiken, die sich im Haushalt ergeben können und letztendlich in der Verantwortung der Mieter liegen, sondern mehr subtile Gefahren wie glatte Gehwege oder eine unsachgemäße Beleuchtung. Solche Risiken, die direkt mit dem Grundstück zusammenhängen, müssen vom Vermieter beseitigt werden.

Nebenkostenabrechnung erstellen

Selbst die Bereitstellung unterschiedlichster Dokumente ist Aufgabe des Vermieters. Eines dieser Dokumente ist die Nebenkostenabrechnung. Die Nebenkostenabrechnung wird gerne verspätet erstellt. Dabei müssen die Fristen der Nebenkostenabrechnung immer eingehalten werden. Sollten Vermieter die Fristen versäumen, können sie Nachforderungen nicht mehr geltend machen. Zumindest gilt das für Wohnraummietverhältnisse. Nur in sehr wenigen Ausnahmen sind Nachforderungen trotzdem möglich. Bei der Vermietung von Gewerbeeinheiten ist die Situation etwas anders. Selbst bei einer verspäteten Zustellung bleiben Ansprüche auf Nachzahlungen bestehen. Um eine verspätete Zustellung und damit einhergehend einen finanziellen Schaden zu vermeiden, nutzen immer mehr Vermieter spezielle Tools für die Erstellung einer korrekten und vollständigen Nebenkostenabrechnung.

Datenschutz und Privatsphäre gewährleisten

Mittlerweile gelten sehr strenge Gesetze zum Datenschutz. Diese Gesetze muss jeder einhalten, der in irgendeiner Weise persönliche Daten verarbeitet. Selbst Vermieter sind dazu verpflichtet, den Datenschutz ihrer Mieter zu gewährleisten. Das bedeutet, dass sie persönliche Daten nicht einfach weitergeben oder die Persönlichkeitsrechte anderweitig missachten dürfen. Es ist etwa ein Tabu, ohne vorherige Ankündigung den Hausschlüssel zu nutzen und plötzlich im Wohnzimmer zu stehen. Ein solches Verhalten würde als Hausfriedensbruch eingestuft werden. Bei Verstößen gegen Datenschutz und Privatsphäre können Mieter rechtliche Schritte einleiten.

Mietvertrag verfassen

Die Erstellung eines rechtskonformen Mietvertrags ist gar nicht so einfach und unterliegt der Verantwortung des Vermieters. Erst mit dem Abschluss des Mietvertrags entsteht das Mietverhältnis, denn es schafft die gesetzliche Grundlage. Beide Parteien müssen sich an die im Vertrag festgelegten Bestimmungen halten. Bei der Erstellung eines Mietvertrags haben Vermieter nicht freie Hand. Es gibt einige gesetzliche Vorgaben, an die sie sich halten müssen, um die Mieterinteressen zu schützen. Dabei müssen sie darauf achten, dass auch ihre eigenen Interessen gewahrt werden.

Kündigungsschutzbestimmungen respektieren

Sollten Vermieter mit ihren Mietern unzufrieden sein, können sie sie nicht einfach rausschmeißen. Das ist auch der Grund dafür, dass Mietnomaden eine große Sorge darstellen. Haben sie sich erst einmal eingenistet, sind sie nur noch schwer loszuwerden. Ungeachtet der Umstände haben Vermieter in allen Situationen die Kündigungsschutzbestimmungen zu respektieren. Es ist ihre Pflicht, Mieter fair zu behandeln und rechtliche Vorgaben einzuhalten. Sollen sie dennoch eine Kündigung aussprechen wollen, müssen sie vor Gericht nachweisen, dass ein berechtigter Grund vorliegt. Unter bestimmten Umständen ist eine gesetzlich angeordnete Zwangsräumung möglich.