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Simon Krüger

Einsatzgebiete der Hormontherapie

Bild: Pixabay.com @ luvqs

Hormontherapien können in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden. In den meisten Fällen werden Hormone, die im Körper fehlen oder in zu geringer Konzentration vorhanden sind, durch künstliche Hormone ersetzt. So können Beschwerden gelindert und Erkrankungen behandelt werden. Die medizinischen Bereiche, in denen Hormontherapien eingesetzt werden, sind in unterschiedlichen Disziplinen zu Hause. Neben der Frauenheilkunde werden Hormonpräparate auch im Bereich der Schilddrüsenfehlfunktionen oder in der Krebstherapie eingesetzt.
 
Frauenheilkunde
Eines der bekanntesten Einsatzgebiete ist die Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren bei Frauen. Die Veränderungen im Hormonhaushalt vor der Menopause können Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und diverse weitere Beschwerden verursachen. Wenn diese Symptome ungewöhnlich stark sind und das Wohlbefinden deutlich einschränken, kann die gezielte Verabreichung von Hormonen Abhilfe schaffen. Ein Besuch beim Gynäkologen und eine Blutuntersuchung verschaffen Klarheit und sind vor dem Beginn einer Hormontherapie unumgänglich. Nutzen und Risiken müssen klar kommuniziert und gegeneinander abgewogen werden.
 
Auch um während der Periode auftretende, starke Blutungen zu lindern, ist die Hormontherapie eine Möglichkeit. Meist wird dabei die Pille oder eine Hormonspirale verordnet. Durch die Einnahme der Pille oder dem Einsetzen einer Hormonspirale werden dem Körper entweder Gestagen oder eine Kombination aus Gestagen und Östrogen zugeführt. Dadurch wird die Gebärmutterschleimhaut weniger stark aufgebaut und so die Blutung verringert. Ob eine hormonelle Therapie geeignet ist, muss im Einzelfall von Patientin und Arzt entschieden werden. Neben dem Vorteil der schwächeren Blutung können nämlich auch Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen oder Wassereinlagerungen auftreten. Zudem wird durch die Hormone auch eine Schwangerschaft sehr zuverlässig verhindert.
 
Haarausfall
Neben der Frauenheilkunde kann unter anderem auch erblich bedingter Haarausfall durch die gezielte Hormontherapie verlangsamt werden. Ein Mangel an Testosteron ist in vielen Fällen für geringes Haarwachstum verantwortlich. Eine Blutuntersuchung und der Ausschluss anderer Ursachen für den Haarverlust sind vor dem Beginn einer Hormontherapie unumgänglich.
 
Schilddrüse
Auch bei Problemen mit der Schilddrüse ist ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt häufig der Grund. Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse entsteht, wenn die körpereigenen Hormone in zu kleiner oder zu großer Menge produziert werden. Durch die tägliche Einnahme von entsprechenden Hormonpräparaten können die Beschwerden zuverlässig gelindert werden.
 
Krebserkrankungen
Im Bereich der Krebsheilkunde werden Therapien eingesetzt, um parallel zur Chemotherapie und Bestrahlung die Produktion von Hormonen unterdrücken, die zum Wachstum bestimmter Krebszellen beitragen. Das ist beispielsweise bei Prostata-, Gebärmutter- oder Brustkrebs der Fall. Hier werden bei der sogenannten "Antihormontherapie" Medikamente verabreicht, die die Produktion von Östrogen oder Testosteron im Körper reduzieren.
 
Fazit
Die Hormontherapie kann in verschiedenen Bereichen der Medizin gute Dienste leisten. Doch nicht alle Beschwerden und Erkrankungen lassen sich durch den Einsatz von Hormonpräparaten zuverlässig lindern. Zudem müssen Dosierung und Verabreichung individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Neben den positiven Effekten können Hormone auch Nebenwirkungen verursachen. In bestimmten Fällen können das Krebsrisiko oder das Risiko von Herzkreislauferkrankungen durch Hormone steigen. In diesen Fällen müssen Nutzen und Risiko der Behandlung gut abgewogen werden. Besonders schnell werden Hormone bei Beschwerden in den Wechseljahren verabreicht. Ob das im Einzelfall wirklich notwendig ist, oder ob es Behandlungsmöglichkeiten gibt, die weniger Risiken bergen, muss gut überlegt werden.


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