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Simon Krüger

KI.SH: Kann Schleswig-Holstein als Digitalstandort der Zukunft glänzen

Bild: Unsplash.com @ waldemarbrandt67w

Der Nikolaustag 2023 war für das offene Netzwerk KI.SH ein besonderes Ereignis, denn das Land gewährte eine Förderzusage in Höhe von 17 Millionen Euro. Ein wichtiger Meilenstein, von dem vor allem Unternehmen im Bundesland profitieren. Das Ziel ist es, ihnen die Nutzung von künstlicher Intelligenz zu ermöglichen und sie bei den Arbeitsabläufen zu begleiten. Was das Netzwerk kann und worauf sich Unternehmen freuen dürfen, haben wir nachfolgend genauer zusammengefasst.

 

KI in Unternehmen von großer Bedeutung
Künstliche Intelligenz hat viele Facetten, wie ein Beispiel aus dem benachbarten Dänemark zeigt. Dort wurde das Unternehmen Mindway AI durch die Universität Aarhus gegründet. Der Einsatzbereich ist der Glücksspielmarkt, denn dort hapert es in Sachen Sicherheit noch immer. Schleswig-Holstein war einst Vorreiter in Sachen Regulierung, es war das einzige Bundesland, das bereits Lizenzen vergab, während alle anderen Bundesländer noch bremsten. Heute sind Anbieter wie das Wildz-Casino deutschlandweit legal, Sicherheit spielt aber immer noch eine zentrale Rolle. Deshalb hat Mindway AI Systeme entwickelt, die Spielsucht präventiv erkennen und so vorbeugend Hilfe leisten können.

 

KI-Unternehmen wie dieses sind ein Beispiel dafür, was heute möglich ist und warum KI für verschiedene Branchen so wichtig ist. Die wirtschaftlichen Chancen sind enorm und daher gründete sich das KI.SH als Netzwerk, um die Betriebe Schleswig-Holsteins zu fördern und zu unterstützen. Die Einstellung der Beschäftigten zu KI ist zwiegespalten, vor allem bei fehlender Vorbildung ist mit Ablehnung zu rechnen. Das stellt Unternehmen vor die Herausforderung, Implementierung und Sensibilisierung gleichzeitig zu bewerkstelligen.

 

Eine der wichtigsten Aufgaben des KI.SH-Netzwerks ist es, die Sensibilisierung für das Thema im Betrieb voranzutreiben. Es sollen Beratungen zum Einsatz stattfinden, die schließlich in die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen münden. KI.SH bündelt wirtschaftliches Wissen, technische Expertise und praxisorientiertes Handeln und hat das übergeordnete Ziel, Schleswig-Holstein in Sachen künstlicher Intelligenz zu fördern und zu entwickeln.

 

Das steckt hinter dem Netzwerk KI.SH
Das Netzwerk KI.SH besteht aus zwei Hauptakteuren der künstlichen Intelligenz in Schleswig-Holstein. Der KI-Transfer-Hub SH ist darauf fokussiert, KMUs den Weg in die Welt der KI zu ebnen. Das Ziel dabei ist es, Unternehmen aus diversen Branchen bei der Weiterentwicklung von KI-Lösungen zu helfen und maßgeschneiderte Konzepte umzusetzen. Dabei wird auf Maßnahmen wie die Prozess- und Datenauswertung gesetzt, um den praxisorientierten Einsatz der KI zu prüfen. Das durch die Hochschulen Schleswig-Holsteins ins Leben gerufenes KI-Anwendungszentrum SH dient als Plattform für technische Weiterentwicklungen und als Zugpferd für Innovationen. Als wichtigstes Ziel gilt es, wissenschaftlich verfügbare Forschung dafür zu nutzen, um für Unternehmen angepasste Lösungen zu finden. Dabei sollen Betriebe jedoch nicht nur in die Lage versetzt werden, KI für sich selbst zu nutzen. Ein weiteres Ziel besteht darin, dass die KMUs in der Lage sind, ihre Technologien selbstständig weiterzuentwickeln.

 

Durch den Zusammenschluss dieser beiden KI-Akteure ist das Netzwerk KI.SH entstanden. Es wird als zentrale Anlaufstelle für Fachwissen rund um das Thema künstliche Intelligenz gesehen und kann Unternehmen im Bundesland einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Die Vision besteht darin, Einzelpersonen (Selbstständigen) und Betrieben die Inspiration zu geben, ihre eigenen KI-Projekte zu verwirklichen. Das gesammelte Wissen in diesem Bereich wird dabei genutzt, die Implementierung von künstlicher Intelligenz so effektiv wie möglich zu gestalten. Nicht nur für die Unternehmen selbst sind die Vorteile zu erkennen, auch wirtschaftlich hat KI.SH große Pläne und Ambitionen. Das Netzwerk geht davon aus, dass die zukunftsorientierte Entwicklung des Bundeslandes nur gelingt, wenn Wirtschaft und Wissenschaft passgenau zusammenarbeiten. Es reicht nicht aus, wenn KI an den Hochschulen erforscht wird und theoretisch nutzbar ist. Durch die Unternehmen wird es sichergestellt, dass die technisch vorhandenen Optionen auch wirklich in der Praxis zum Einsatz kommen.

 

Weiterbildung für interessierte Unternehmen als Schlüsselelement der KI-Implementierung
Um als Unternehmen zu wachsen, ist es wichtig, neuen Technologien eine Chance zu geben. Das Wissen zum Thema KI ist noch lange nicht vollständig, die meisten Betriebe haben enormen Nachholbedarf. KI.SH hat es sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen zu beraten und ihnen das Thema näherzubringen, das bei vielen Menschen mit Ängsten verbunden ist. Das Angebot des Netzwerks aus Schleswig-Holstein basiert dabei auf mehreren Bausteinen:

  • Wissensaufbau: Unternehmen werden dabei unterstützt, KI-Wissen aufzubauen und Mitarbeiter zu schulen. Hierzu kommen Kurse und personalisierte Workshops zum Einsatz, die sich exakt auf die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebes fokussieren.
  • Workshops und Schulungen: Mit der Teilnahme an verschiedenen Events soll es Unternehmen aus ganz Schleswig-Holstein gelingen, grundlegende Basics zum Thema KI zu lernen und in das eigene Wissen aufzunehmen. Hierfür finden Veranstaltungen wie Workshops, Messen, Webinare und mehr statt. Vom 11. bis zum 17. Mai veranstaltet beispielsweise Kiel eine digitale Woche, an der interessierte Unternehmen teilnehmen können.

 

Gezielte Unterstützung für Projekte in Schleswig-Holstein möglich
Viele KI-Vorhaben lassen sich nur durch erfahrene Projektpartner umsetzen, ganz besonders, wenn es um den Forschungsbereich geht. KI.SH ermöglicht KMUs aus Schleswig-Holstein die Zusammenarbeit mit Hochschulen des Landes, wenn keine eigene Forschungsabteilung vorhanden ist. Das Netzwerk versteht sich als Mittelsmann zwischen Wissenschaftlern und Unternehmen, die in gemeinschaftlicher Arbeit Lösungen und Ansätze erarbeiten möchten.

 

Von großer Bedeutung dürften auch die Machbarkeitsstudien für geplante KI-Vorhaben von Unternehmen sein. Eine Idee zu haben bedeutet nicht automatisch, dass diese auch umsetzbar ist. Sobald die Chancen nicht transparent genug sind, entsteht ein Risiko für den eigenen Betrieb. Die Verbundpartner von KI.SH ermöglichen KMUs aus Oldenburg und anderen Städten Schleswig-Holsteins die Umsetzung einer Machbarkeitsstudie. So wird das Potenzial eines Vorhabens deutlich gemacht und falls vorhanden, erfolgt direkt die Vernetzung mit den nötigen Fachkräften.

 

Einer der Vorteile ist, dass das Netzwerk in der Lage ist, projektbezogene Ressourcen zu bündeln und sie den Unternehmen verfügbar zu machen. Genau dieser Zugang fehlt in der Praxis oft noch, das hat auch das Netzwerk für KI in Schleswig-Holstein erkannt.

 

Fazit: KI.SH könnte Schleswig-Holstein zu einem wichtigen KI-Standort machen
Um erfolgreich mit künstlicher Intelligenz zu arbeiten, gilt es die Hürden zu überwinden. Ängste sind der größte Bremsblock für Betriebe, die sich meist schon bei der Digitalisierung schwergetan haben. Indem KI.SH fördert und an die Hand nimmt, sind KMUs nicht mehr alleine und bekommen Zugang zu Ressourcen, die von großer Bedeutung sind. Vernetzungen mit wissenschaftlichen Abteilungen und Experten unterstützen dabei, das Wissen rund ums Thema KI zu stärken und Unsicherheiten abzubauen. Langfristig lässt sich auf diese Weise ein solides Wachstum erzielen und Schleswig-Holstein gewinnt beim Mittelstand als Standort an Relevanz.


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