Simon Krüger

Heizkosten senken – auch ungewöhnliche Tipps helfen

Bild: Pixabay.com @ ri

Am 1. Oktober hat die Heizsaison begonnen und das treibt vielen Menschen die Sorgenfalten auf die Stirn. Denn Heizen ist mittlerweile ein teures Gut geworden. Doch es gibt Mittel und Wege, die Kosten zu senken.
Wer in einer unsanierten Immobilie lebt, die noch dazu ein altes Heizsystem wie eine Gas- oder Ölheizung verwendet, muss zwangsläufig tiefer in die Tasche greifen. Das zeigt der bundesweite Heizspiegel der gemeinnützigen Co2-Online GmbH. Vor diesem Hintergrund ist es also für Besitzer eines solchen Hauses sinnvoll, über eine Sanierung mit einem modernen Heizsystem wie etwa der Luft-Wasser-Wärmepumpe nachzudenken, die bereits in vielen Einfamilienhäusern zum Einsatz kommt. Zusammen mit gedämmten Wänden und Decken sowie modernen Fenstern ergibt dies die größtmögliche Ersparnis.
 
Zielgenau heizen spart bares Geld
Doch sparen können auch Eigenheimbesitzer, die momentan (noch) keine Sanierung durchführen können. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen. Dazu gehört auch, die Heiztemperatur um einige Grad zu senken und anstatt im T-Shirt zu Hause einen Pulli zu tragen. Vor allem für Menschen, die leicht frieren, kostet das erst einmal Überwindung. Aber die Anpassung an die neuen Temperaturen geht erstaunlich schnell.
Darüber hinaus muss man auch nicht jeden Raum im Haus heizen. Das Gästezimmer beispielsweise wird kaum benutzt. Dort darf es also ruhig kühler sein. Auch andere Räume müssen nicht den ganzen Tag beheizt werden. Das betrifft etwa das Wohnzimmer – welches im Normalfall erst abends genutzt wird – genauso wie das Bad, das nur morgens und abends frequentiert wird. Wer nicht ständig daran denken will, den Heizkörper entsprechend zu regeln, ist mit modernen Sparthermostaten gut beraten. Mit denen kann man die Temperatur in einzelnen Räumen zeitgenau regeln.
 
Wohnaccessoires für mehr Wärme im Raum
Auch eine Investition in Wohnaccessoires kann dabei helfen, Heizkosten zu sparen. Das gilt zum Beispiel für Teppiche. Wer diese großflächig in den Räumen auslegt, kann das Thermostat durchschnittlich um zwei Grad absenken. Der Grund dafür: Zwischen den Teppichfasern wird die Luft aus dem Zimmer ähnlich wie bei einer Daunenjacke gespeichert. Eine andere Möglichkeit, Heizkosten zu sparen, sind sogenannte Thermovorhänge. Sie bilden zwischen dem Zimmer und dem Fenster eine Barriere, sodass die warme Luft sich nicht mehr so schnell abkühlt. Wer keine Vorhänge an den Fenstern mag, kann alternativ auf Wabenplissees mit einer sogenannten Klimazone setzen. Die halten im Winter die Kälte draußen und sorgen im Sommer dafür, dass es angenehm kühl bleibt. Ein wenig in Vergessenheit geraten und trotzdem effektiv: Ein Filzvorhang vor der Haustür, wie man ihn von früher aus Gaststätten kennt. Denn er verhindert die sogenannte Kältebrücke im Eingangsbereich. Voraussetzung: Der Vorhang liegt auf dem Boden auf und der Filzstoff ist ausreichend dick.
 
Auch Psychologie hilft beim Heizkosten senken
Die Psychologie spielt beim persönlichen Wärmegefühl eine nicht zu unterschätzende Rolle. So vermitteln kuschelige Decken und Sofakissen eine Wohlfühlatmosphäre, in der man einen Raum als wärmer wahrnimmt, als er tatsächlich ist. Den gleichen Effekt erzielt man auch mit einem Elektrokamin. Auch dann, wenn man seine eingebaute Heizfunktion gar nicht nutzt. Selbst ein Anstrich der Wände mit warmen Farben trägt dazu bei, dass ein Raum auch wärmer wirkt. Nicht zu vergessen: Eine winterliche Dekoration, sorgt ebenfalls für eine heimelige Atmosphäre, vor allem dann, wenn im Wohnzimmer Kerzen ihr gemütliches Licht verbreiten.
Eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die Heizkosten zu senken, bieten auch sogenannte Reflexionsfolien. Diese bestehen aus einer dünnen Dämmplatte, die mit Aluminium beschichtet ist. Die Platten werden so hinter den Heizkörpern befestigt, dass die glänzende Aluseite in den Raum zeigt und die Heizwärme dorthin leitet. Allerdings hat diese kostengünstige Methode auch ihre Nachteile. Zum einen ist der Effekt nicht sonderlich groß, zum anderen droht Gefahr der Schimmelbildung, wenn die Folien nicht flächendeckend verklebt werden. Deshalb ist das Anbringen sogenannte Hartschaumplatten sinnvoller, denn diese dämmen deutlich effektiver. Nachteil: Dafür muss man den Heizkörper abmontieren.
Erste Hilfe bei einem unsanierten Haus leisten auch Schaumstoffdichtungsbänder, mit denen man Fenster abdichten kann. Diese halten durchschnittlich zwei Jahre, wobei man die Lebensdauer verlängern kann, wenn sie gelegentlich mit Grafit eingerieben werden. Eine teurere, aber vielfach sinnvolle Alternative sind sogenannte Profilbänder, die sich besonders passgenau verkleben lassen.
Dennoch: Wer wirklich dauerhaft sparen und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, kommt langfristig um eine Sanierung nicht herum. Die beginnt im besten Fall mit einem energiesparenden Hausdach und endet bei der modernen Heizanlage. Zwar muss man für diese Maßnahmen zunächst tief in die Tasche greifen, doch dank zahlreicher Fördermöglichkeiten und der Ersparnis bei den Energiekosten amortisiert sich diese Investition zeitnah.


UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen