Simon Krüger

KI in Unternehmen - Heilsbringer oder gefährliches Werkzeug?

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Was sich vor ein paar Jahren noch nach vager Zukunftsmusik anhörte, hat sich längst zu einem allgegenwärtigen Teil unseres täglichen Lebens entwickelt: Künstliche Intelligenz, die zumeist abgekürzt als KI bezeichnet wird, ist auf dem Vormarsch und wurde bereits in etlichen Technologien integriert - selbst, wenn uns das oftmals noch nicht einmal bewusst ist. Auf Grundlage von KI wird unser Gesicht bei der Passkontrolle am Flughafen erkannt oder während des Einkaufs in einem Webshop sichergestellt, dass sich am anderen Ende kein Roboter befindet. Die Liste der längst bewährten Einsatzfelder lässt sich an dieser Stelle fast endlos fortsetzen. Damit einher geht selbstverständlich, dass KI in sehr vielen Unternehmen fleißig zum Einsatz kommt.

 

Selbst wenn sich dadurch Vorgänge vereinfachen, automatisieren und beschleunigen lassen, hört man immer mehr kritische Stimmen. Hierbei geht es vor allem um die Sorge hinsichtlich des generierten KI-Spams, wie auch auf dem Blog von CyberGhost ausführlich von den Experten für die Leser erörtert wird. Wir möchten daher im Folgenden die Chancen und Risiken aufzeigen, die mit der Nutzung von KI in Unternehmen verbunden sind.

 

Wie es hierzulande um die Verbreitung steht
Eines dürfte klar sein - die Zeiten, in denen Künstliche Intelligenz als verrücktes Hirngespinst abgetan wurde, sind ein für alle Mal vorbei und die meisten Unternehmen stehen dem Thema sehr offen gegenüber. Schließlich sprechen die positiven Errungenschaften, die der Einsatz dieser hochkomplexen Technologie bereits mit sich gebracht hat, für sich. Und auch in offiziell erhobenen Zahlen lässt sich der Trend deutlich erkennen.

 

So nutzen nach Erhebungen des Statistischen Bundesamts im Jahr 2023 rund 12 Prozent der deutschen Unternehmen mit einer Größe von mindestens 10 Mitarbeitern unterschiedliche Formen von KI im Betrieb. Interessant ist hierbei, wie sich die Ausprägung abhängig von der Unternehmensgröße verändert, denn während Großunternehmen eine Nutzungsquote von stolzen 35 Prozent aufweisen, sind es im Mittelstand bis dato erst 16 Prozent.

 

Die kleinen Firmen mit maximal 49 Beschäftigten zögern indes offensichtlich sogar noch mehr, KI im eigenen Haus zu implementieren. Hier kommt die Statistik bislang nur auf etwa 10 Prozent. Sieht man sich die konkreten Einsatzfelder einmal genauer an, so stellen wir hierbei ebenfalls eindeutige Tendenzen fest. Zu großen Teilen wird KI im Bereich Controlling und Finanzwesen genutzt, aber auch die Kundenkommunikation wird vielerorts schon mit hilfreichen KI-Tools wie beispielsweise ChatGPT unterstützt.

 

Sprache und Text im Mittelpunkt
Darüber hinaus sind sowohl die Datenanalyse als auch die Cybersicherheit, die Prozessautomatisierung, das Betrugsmanagement und interne Verwaltung wie dafür geschaffen, mithilfe von KI vorangebracht zu werden. Aus diesem Grund ist der Gebrauch in diesen Bereichen ebenfalls schon sehr fortgeschritten. Um all das umzusetzen, greift man in erster Linie auf Programme der Spracherkennung zurück, wie sie auch Grundlage für Alexa oder Siri bilden. Ebenso sind Textanalyse- und Texterstellungstools von immenser Bedeutung. Auch was die Branchen betrifft, gibt es merkliche Unterschiede. Während das produzierende Gewerbe und der Dienstleistungssektor die Spitzenreiter in Sachen KI-Nutzung darstellen, bleiben andere Branchen ganz klar dahinter zurück, weil sie offensichtlich weniger Vorteile erzielen können.

 

Was sich durch KI im Unternehmen verändert
KI ermöglicht es nicht nur, unterschiedlichste Abläufe zu automatisieren, sondern ist darüber hinaus in der Lage, eigenständig abzuwägen. Genau hierin liegt ja letztlich auch die Besonderheit einer Software, die kontinuierlich hinzulernt und damit menschliches Verhalten immer besser nachbildet. Insofern können viele Entscheidungen direkt von der eingesetzten KI übernommen werden oder aber die von ihr erzeugten Informationen helfen dem Unternehmen bei der Entscheidungsfindung. Der Einsatz trägt dazu bei, wirkungsvoll Zeit und Ressourcen einzusparen und damit die Effizienz der betreffenden Prozesse zu steigern und folglich kostengünstiger zu agieren. Damit einher geht freilich auch, dass bestimmte Tätigkeiten rein automatisiert ablaufen und Arbeitsplätze wegfallen. Dieser Aspekt bringt der Technologie nachvollziehbarerweise die schärfste Kritik ein, wobei daneben ethische Bedenken bezüglich des Datenschutzes, die Angst vor einem Totalcrash der Computersysteme oder auch schlichtweg die fehlende Kompatibilität mit firmeneigenen Betriebssystemen für viele Geschäftsführer den Ausschlag geben, sich gegen den Einsatz von KI zu entscheiden.

 

Das Für und Wider aus Unternehmenssicht
Ob KI nun der erhoffte Heilsbringer für die Geschäftswelt ist, lässt sich sicher nicht so pauschal beantworten, da mehrere Vor- und Nachteile miteinander abgewogen werden müssen, die abhängig vom jeweiligen Unternehmen unterschiedlich stark ins Gewicht fallen. Außerdem lassen sich manche Entwicklungen noch gar nicht wirklich absehen, da wir in vielerlei Hinsicht gerade mal am Anfang der Technologie stehen. Es mag somit sein, dass sich weitere herausragende Pluspunkte von KI ergeben, die wir noch gar nicht kennen und dass aber ebenso Bedrohungen dadurch entstehen mögen, die sich erst im Verlauf der Zeit ergeben. Es gilt daher für jedes Unternehmen, gut abzuwägen, vertrauensvoll mit der leistungsstarken Technologie umzugehen und deren Gefahren nicht zu verharmlosen.

 

Wodurch KI wirklich glänzen kann
Die offensichtlichen Vorzüge für den Betrieb haben wir bereits angesprochen - sofern dieser KI sinnvoll und gekonnt nutzt, kann er damit messbar effizienter haushalten. Im Endeffekt bedeutet das, kostengünstiger und damit auch wettbewerbsfähiger zu werden, wie es beispielsweise ebenfalls durch fortschreitende Digitalisierung ermöglicht wird. KI kann riesige Datenmengen durchforsten und analysieren, wodurch sich Muster und Trends erkennen lassen. Das hilft, sich viel besser auf den Markt auszurichten und sich rechtzeitig Vorteile zu sichern. Weiterhin können dank Künstlicher Intelligenz Produkte und Dienstleistungen so optimiert werden, dass die Zielgruppe bessere Angebote zur Verfügung gestellt bekommt.

 

Auch eine stärkere Kundenbindung gehört zu den positiven Ergebnissen. Denn die spezialisierten Algorithmen lernen den Verbraucher samt seinen Interessen und Vorlieben kennen, um ihm anschließend maßgeschneiderte Erlebnisse zu verschaffen. Generative KI ist zudem in der Lage, Unmengen an Daten und Inhalten zu erstellen, die von reinem Webcontent über Werbe-E-Mails bis hin zu Online-Rezensionen gehen. Diese sind schon jetzt häufig qualitativ so gut und so authentisch, dass sie von der Zielgruppe nicht mehr von all jenen Texten unterschieden werden können, die mühevoll von Menschen geschaffen wurden.

 

Welche Risiken währenddessen bestehen
Zunächst einmal ist das Thema Datensicherheit heikel, denn KI-gestützte Software zeigt eine höhere Anfälligkeit für Hackerangriffe. Darüber hinaus werden unter Umständen sensible Daten verarbeitet und veröffentlicht oder aber die KI erstellt bei mangelnder Kontrolle falsche bis schädliche Informationen. Es daher unabdingbar, sich zu informieren und Ratgeber zu nutzen. Ein weiterer strittiger Punkt ist juristischer Natur: Das geistige Eigentum von KI-generierten Content befindet sich nämlich weiterhin in einer Grauzone, wodurch sich schwerwiegende Urheberrechtsverletzungen ergeben könnten.


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