

Der Klimawandel geht jeden einzelnen Menschen etwas an, allerdings sind Unternehmen in besonderem Maße gefordert. Während Privatpersonen im Kleinen agieren und ihren CO2-Fußabdruck reduzieren können, geht es im Betrieb in größere Richtungen.
Die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität sind von großer Bedeutung, wenn es um die Optimierung des ökologischen Fußabdrucks geht. Wir stellen sechs verschiedene Ansätze vor, mit denen sich Ressourcen schonen lassen.
Der Versandhandel boomt und nicht nur im Bereich der Logistik lässt sich CO2 einsparen. Wer heute Waren und Produkte verschickt, profitiert von nachhaltigen Verpackungsmaterialien.
Sogenannte Naturkartons werden aus recycelten Materialien hergestellt und schützen Produkte beim Versand. Es ist wichtig, dass schon die Kartons unter umweltfreundlichen Gesichtspunkten hergestellt werden und dass sie sich nach der Nutzung weiterverwenden lassen.
Tipp: Beim Verpacken von Warenlieferungen ist Passgenauigkeit ein wichtiges Thema. Übergroße Kartons bringen nicht nur ein höheres Schadenspotenzial mit sich, sie verschwenden auch wertvolle Ressourcen.
Der lokale Wirtschaftskreislauf ist ein entscheidendes Element der nachhaltigen Wirtschaft. Durch die Zusammenarbeit lassen sich Transportwege und damit Emissionen reduzieren.
Hinzu kommt, dass solche Partnerschaften die regionale Wirtschaft fördern und Arbeitsplätze vor Ort sichern können. Für Unternehmen ist es hilfreich, aktiv nach regionalen Dienstleistern und Lieferanten für ihre Produkte zu suchen.
Zum Schutz der Meere und der Natur ist die Verwendung von Einwegplastik mittlerweile verboten, Verpackungsmüll ist aber noch immer ein wichtiges Thema. Die Nutzung von wiederverwendbaren oder recycelbaren Verpackungen macht einen großen Unterschied, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht.
Ob in der Gastronomie oder auch im Lebensmittelhandel – Angebote von Mehrwegsystemen oder Nachfüllstationen können Verpackungsmüll signifikant reduzieren. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern schont ganz nebenbei die Umwelt.
Für Unternehmen gibt es verschiedene Ansätze, wie sie Verpackungsabfälle effektiv reduzieren können:
? Nutzung von Mehrwegverpackungen: Wenn Kunden die Möglichkeit haben, ihre Behälter und Verpackungen wiederzuverwenden, entstehen weniger Abfälle. Pfandsysteme haben sich hier bewährt.
? Verpackungsgrößen anpassen: Manchmal sind Packungen deutlich größer als der Inhalt. Hier ist Reduzierungspotenzial gegeben, denn das Material lässt sich einsparen.
? Recycelbare Materialien: Bei der Wahl der richtigen Materialien ist darauf zu achten, dass sie sich leicht recyceln lassen. Karton, bestimmte Kunststoffe und Papier sind die beste Wahl.
? Förderung der Wiederverwendung: Unternehmen können ihre Kunden dazu anleiten, Verpackungen zurückzubringen und wiederzuverwenden. Hierfür bieten sich Pfandsysteme oder auch „Belohnungen“ für die Rückgabe an.
? Prozessdigitalisierung: Anstatt Rechnungen in einem Plastikumschlag auf den Karton zu kleben, bietet sich der elektronische Versand an. Eine Papierrechnung gibt es für den Kunden nur dann, wenn er sie explizit fordert.
Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Verbraucher ist wichtig, um Verpackungsabfälle zu reduzieren. Ganz lassen sie sich bei zunehmendem Onlinehandel nicht vermeiden, effizienter weiterverwenden aber schon. Nachdem sich drei von vier Deutschen für ein nachhaltigeres Leben entschieden haben, ist es nun die Aufgabe der Unternehmen, diesen Umstieg zu ermöglichen.
Dank der Digitalisierung werden viele Ressourcen wie Papier und Co. geschont. Gleichzeitig steigt aber der Energiebedarf, was wiederum zur Herausforderung wird. Bürogebäude müssen mit Licht und Wärme versorgt werden, große Rechenzentren haben einen enormen Strombedarf.
Da Ressourcen wie Gas und Öl endlich sind, wird es Zeit auf erneuerbare Alternativen umzusteigen. Fossile Energieträger sind in vielen Betrieben nicht mehr nötig. Heute sind Bioenergie, Solarstrom und Windkraft in den Fokus gerückt.
Wer als Unternehmer nicht die Möglichkeit hat, eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zu platzieren, kann den Strombedarf über Öko-Energieerzeuger decken. Grüne Stromtarife speisen Energie ins Netz, die aus erneuerbaren Quellen gewonnen wurde.
Für die meisten Betriebe lohnt es sich aber, selbst Energie zu generieren. So lässt sich der Eigenbedarf einerseits decken und andererseits besteht die Möglichkeit, den Überschuss zur Verfügung zu stellen.
Heute gibt es fast in jeder Lebenslage die Möglichkeit, nachhaltiger zu agieren. Zu den größten CO2-Produzenten gehören Flugzeuge und Flugreisen, die nicht selten von Unternehmen verursacht werden. Dienstreisen sind heute in vielen Fällen nicht mehr nötig, da Veranstaltungen auch online besuchbar sind.
Lässt sich die Anreise vor Ort nicht vermeiden, gibt es Alternativen wie die Deutsche Bahn. Vorteil hierbei ist, dass die Reisenden ihre Zeit sogar proaktiv nutzen können. Die meisten Züge sind mit WLAN ausgestattet und bieten Angestellten auf Reisen die Möglichkeit zu arbeiten.
Lässt sich ein Flug nicht gänzlich vermeiden, können Unternehmen ihre CO2-Belastung kompensieren. So verringert sich zwar nicht der eigene Fußabdruck, die Bilanz wird durch die Flugreise aber auch nicht geschädigt.
Tipp: Wenn Mitarbeiter mehrheitlich mit dem Auto zur Arbeit kommen, bietet sich das Angebot von Dienstfahrrädern an. Das ist nicht nur förderlich für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. E-Bikes vom „Chef“ werden gerne genutzt, dafür bleibt das Auto auf dem Parkplatz.
In vielen Betrieben werden täglich Ressourcen verschwendet, die es eigentlich nicht benötigt. Das fängt schon beim Drucken an. Kleine Maßnahmen wie der beidseitige Druck und die Nutzung von Umweltpapier können viel bewirken.
Durch Digitalisierungsmaßnahmen lässt sich der Papierverbrauch generell senken. Lohnabrechnungen müssen heute nicht mehr in Papierform ausgedruckt werden, wenn sie über ein sicheres E-Mail-Postfach digital zugestellt werden können.
Oft passiert Ressourcenverschwendung unbewusst, daher ist Aufklärung wichtig. Schon kleine Maßnahmen bewirken viel, wie die nachfolgende Liste zeigt:
? Klimaneutraler Postversand: Um Post an Kunden zu verschicken, ist es wichtig, grüne Möglichkeiten zu nutzen. Hier wird beim Transport darauf geachtet, Emissionen weitgehend zu vermeiden. Investitionen in Umweltschutzprojekte kompensieren zudem den CO2-Ausstoß.
? PC herunterfahren: Nach einem erfolgreichen Arbeitstag ist es wichtig, dass Mitarbeiter ihre PCs ausschalten und nicht nur in den Ruhemodus versetzen. Ausschaltbare Steckdosen sind eine gute Option, um für eine garantierte Unterbrechung der Stromzufuhr zu sorgen.
? Recyclingpapier: Nicht nur am Drucker, sondern auch bei Küchenrolle, Taschentüchern und Klopapier gibt es recyclingfähiges Papier. Es lässt sich am „Blauen Engel“ erkennen, der auf die Verpackung gedruckt wurde.
? Pflanzliche Reinigungsmittel: Ob Handseife oder Putzutensilien – auch hier sollten Unternehmen auf nachhaltige und ökologische Produkte setzen. Gefährliche Schadstoffe sind zu vermeiden, denn sie haben nachteilige Effekte auf die Umwelt.
? Berufsbekleidung wählen: Wer als Arbeitgeber seiner Belegschaft Bekleidung stellt, sollte auf Öko-Baumwolle setzen. Um klassische Baumwolle herzustellen, gehen pro Kilogramm rund 23.000 Liter Wasser verloren. Recycelte Materialien oder Bio-Baumwolle sind deutlich nachhaltiger.
? Mülltrennung: Auch im Betrieb ist es wichtig, Müll korrekt zu trennen und Elektroartikel, Batterien, Glas und Co. gesondert voneinander zu entsorgen. Es lohnt sich, einen Mülltrennungs-Paten zu ernennen, der für Aufklärung sorgt und motiviert.
Die Lust auf Ressourcenschonung ist nicht von Natur aus vorhanden, denn viele Betriebe haben sich an die Bequemlichkeit gewöhnt. Durch Belohnungssysteme lassen sich Mitarbeiter stärker motivieren und zeigen mehr Bereitschaft, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen.
Tipp: Ein Betriebsausflug kann ebenfalls mit lokalem Engagement verbunden werden. Anstatt nur auf der Bowlingbahn ein paar Kugeln zu werfen, bietet sich eine Wanderung im Stadtwald mit Müllsammeln an. Das erzeugt einerseits Aufmerksamkeit und sorgt andererseits dafür, dass die Umwelt entlastet wird. In Zusammenarbeit mit der Lokalpresse werden solche Events sogar zu einer beliebten Marketingmaßnahme.
Nachhaltigkeit ist nicht nur „Sache der anderen“, sondern fängt bei jedem selbst an. Unternehmen haben viele Hebel, die sie umlegen und damit etwas verändern können. Der Glaube, dass „kleine Maßnahmen“ nichts bewirken, ist falsch. Je mehr solcher winzigen Veränderungen umgesetzt werden, desto positiver ist das für die Umwelt.
Der Mitarbeiter leidet nicht darunter, wenn er recycelbares Toilettenpapier nutzt oder Bio-Kaffee in der Teeküche trinkt. Die Umwelt allerdings profitiert von solchen Maßnahmen und Stück für Stück verbessert sich die Ökobilanz des Betriebes.