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Simon Krüger

HHC als legaler Ersatz für THC?

Bild: Pixabay.com @ Erin Hinterland

Das aus Cannabisextrakten gewonnene HHC soll ähnliche Wirkung haben wie das bekannte, aber nicht legale THC. Hexahydrocannabinol besitzt jedoch nicht die berauschenden Eigenschaften und es ist legal in Deutschland erhältlich. Wird HHC zu einem der gefragtesten Produkte auf dem Gesundheitsmarkt? Mit welchen Effekten dürfen Konsumenten von HHC rechnen?

 

Macht HHC Rauschzustände möglich?
Einige Anwender versprechen sich vom HHC-Konsum ähnlich berauschende Zustände wie von THC. Dem ist nicht so. Weil das mildere, synthetisch aufbereitete Hexahydrocannabinol weit weniger psychoaktive Eigenschaften aufweist. Dennoch ist eine Beeinflussung der visuellen Wahrnehmungen und der Motorik gegeben, die Erzeugung eines Rauschzustandes wäre jedoch mit der Konsumierung großer Mengen HHC-haltiger Produkte verbunden. Der Sinn der Verwendung von HHC-haltigen Trägern liegt vielmehr in der Schmerztherapie oder als Hilfe gegen innere Unruhe.

 

Auf welche Art kann HHC aufgenommen werden
Um die Substanz konsumieren zu können, ist eine Trägersubstanz erforderlich, welche mit HHC angereichert wurde. Das können Kaugummis, aromatisierte Gummibärchen oder Räucherprodukte sein. Die effektivste Methode ist das Aufnehmen über den Dampf einer elektronischen Zigarette. HHC Vape kaufen ist derzeit in Deutschland legal möglich, eine große Zahl von Anwendern nutzt diese Möglichkeit, die therapeutische Substanz auf diese Weise zu erwerben. Die Produkte sind gefragt, was teilweise längere Lieferzeiten verursacht. Das Herstellen von HHC ist relativ aufwendig, was die Wartezeiten erklärt.

 

Das Geheimnis der Herstellung von HHC
Dieses Derivat von THC wird durch das chemische Verfahren der Hydrierung gewonnen. Dabei kommen aus vorangehenden Prozessen stammende Substanzen aus der Hanfpflanze zum Einsatz. Unter hohem Druck wird Wasserstoff zugeführt und die gewünschte Kohlenwasserstoffverbindung erzeugt. Im Ergebnis entstehen zwei Varianten: das 9R-HHC und das 9S-HHC. Die HHC-9R-Substanz wirkt auf die Motorik des Menschen und kann Gefühle beeinflussen. Es wird deshalb auch als 9R-Aktiv bezeichnet. Demgegenüber steht das 9S-Passiv. Diese Substanz hat eine abschwächende Wirkung. Je nachdem, in welchem Verhältnis der Anteil der mildernden 9S-Substanz zur aktiven 9R steht, umso ausgeprägter ist die Wirkung des Endproduktes auf den Anwender. Beide Substanzen entstehen zeitgleich bei der Hydrierung, wie das Verhältnis der beiden Varianten gesteuert wird, bleibt ein Geheimnis der Erzeuger.

 

Gegen welche Beschwerden HHC?
PatientInnen, die von ihrem Hausarzt Cannabis verschrieben bekommen, leiden oft schon lange unter chronischen Schmerzzuständen. Dazu kommen psychische Probleme, Übelkeit oder das Fehlen von Appetit. Nach dem Cannabisgesetz von 2017 ist eine Verordnung durch den Hausarzt möglich. Allerdings steht ein längeres Genehmigungsverfahren ins Haus, nachdem der Arzt das Rezept ausgestellt hat. Zeit, in welcher der Schmerz bleibt. Wer die Eigeninitiative ergreift, hat mit HHC eine weitere Chance, einen Weg aus dem Dauerschmerz zu finden. Die beruhigende Wirkung von HHC mit einem höheren Anteil von 9S Passiv kann helfen, die inneren Angstzustände zu überwinden. Bei allem Optimismus: Es gibt keine Garantie für die Wirkung der Produkte. Wissenschaftliche Langzeitstudien sind erst im Entstehen. Doch warum nicht hoffen, dass die Anwendung von HHC das Leben positiv beeinflusst?

 

Die Grundlage der Legalität
Zu beachten ist, dass die Verwendung von HHC-haltigen Artikeln auf der Tatsache dessen beruht, dass die Substanz nicht verboten ist. Das bedeutet, im NpSG, dem Neuen-Psychoaktive-Stoffe-Gesetz, ist die chemische Formel von HHC noch nicht aufgenommen, deshalb auch nicht verboten.


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