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Simon Krüger

Hygiene im Alltag: Die meisten Keime lauern dort, wo man sie nicht vermutet

Bild: Pexels.com @ Anna Shvets

Gesunde Menschen benötigen keine sterile, keimfrei Umgebung. Übertriebene Hygiene kann sogar schädlich sein. Ein gewisses Maß an Sauberkeit ist aber nötig und sinnvoll, um die Gesundheit zu schützen und sich in seiner Umgebung wohlzufühlen. Die meisten Keime lauern allerdings nicht unbedingt dort, wo wir sie am ehesten vermuten. Bevor wir uns an die aufwendige Desinfektion der Toilettenschüssel machen, sollten wir beispielsweise einmal überlegen, wann wir unser Smartphone zuletzt gereinigt haben. Denn laut Forschung befinden sich die meisten Keime häufig auf diesen Alltagsgegenständen:

 

Unhygienische Hygieneartikel
Mit Gegenständen wie Putzlappen, Schwamm, Waschlappen, Handtuch und Zahnbürste sorgen wir für Sauberkeit im Haushalt und am eigenen Körper. Aber alle diese Gegenstände kommen mit Schmutz und Keimen in Kontakt und befinden sich häufig in einer warmen und feuchten Umgebung wie dem Badezimmer oder der Küche. Das macht sie zu idealen Brutstätten für Keime. Auf einem einzigen Putztuch konnten Forscher über sieben Milliarden Erreger feststellen. Lappen und Handtücher sollten deshalb regelmäßig gewechselt und bei 60 °C gewaschen werden. Die Zahnbürste sollte so gelagert werden, dass sie nach der Nutzung trocknen kann. Nach etwa drei Monaten muss sie ausgetauscht werden.

 

Die Keimschleuder am Ohr
Kaum jemand würde mit der Hand über die Klobrille wischen und sich damit dann ohne vorheriges Händewaschen Essen in den Mund stecken. Tatsächlich berühren aber fast alle von uns ständig ohne großes Nachdenken einen unhygienischeren Gegenstand als die Klobrille. Und wir halten ihn uns sogar ans Gesicht. Die Rede ist vom Smartphone und von dessen Hülle. Hier verbergen sich Untersuchungen zufolge oft weit mehr Keime als auf einer gewöhnlichen Klobrille.

 

Mehr als 50-mal täglich und in nahezu jeder Situation (oft sogar auf der Toilette) greifen durchschnittliche Handynutzer zum Smartphone. Und das vor und nach dem Berühren aller möglichen anderen Gegenstände und mit Keimen an den Händen. Anschließend landet das Gerät wieder in der Tasche und auch hier können sich die Keime durch Körperwärme und Feuchtigkeit wunderbar vermehren. Die regelmäßige Reinigung der Handyhülle und des Gerätes selbst ist entsprechend empfehlenswert. Dies sollte mit der nötigen Vorsicht geschehen, um Schäden zu vermeiden. Das gilt übrigens nicht nur für das Gerät, sondern auch für die Hülle. Abhängig vom Material kann nämlich auch sie durch falsche Reinigung Schaden nehmen. Insbesondere Handyhüllen aus Leder oder Kunststoff können durch aggressive Reinigungsmittel angegriffen werden.

 

Sitzen ja, anfassen nein!
Viele Menschen ekeln sich davor, auf dem Sitz einer öffentlichen Toilette Platz zu nehmen. Und in der Tat finden sich auf öffentlichen Toiletten, wo täglich viele Menschen ein und aus gehen, zahlreiche Keime. Allerdings ist der Toilettensitz dabei nicht die bedenklichste Stelle. Eine große Anzahl von Erregern wird im Alltag vornehmlich über die Hände verbreitet. Und die berühren eben nicht unbedingt den Toilettensitz, dafür aber Türklinken und Wasserhähne. Wird der Toilettensitz mit Papier abgedeckt, kommt man beim Herumhantieren übrigens häufig mit mehr Keimen in Kontakt, als es ohne die vermeintliche Schutzmaßnahme der Fall gewesen wäre. Wer das öffentliche WC möglichst hygienisch nutzen möchte, sollte lieber darauf achten, Türklinken mit dem Ellenbogen zu betätigen, kontaktlose Wasserhähne auszuwählen und ggf. im Anschluss den Desinfektionsmittelspender zu nutzen.

 


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