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Simon Krüger

Rücklagen der Familie - wie sie sich sinnvoll investieren lassen

Bild: Pixabay.com @ Blickpixel

In den meisten Familien werden im Laufe der Zeit Rücklagen gebildet. Sie sollen im Notfall dazu dienen, ein ausgefallenes Einkommen zu ersetzen oder unerwartete Kosten zu stemmen. Doch je größer sie anwachsen, desto wichtiger ist es, sinnvoll mit dem Geld umzugehen. Wie eine solche Strategie aussehen kann, wollen wir uns in diesem Artikel ansehen.

 

Ein Haushaltsbuch führen
Im ersten Schritt geht es darum, überhaupt in die glückliche Situation zu kommen, als Familie Kapital investieren zu können. Am besten gelingt dies, indem ein Haushaltsbuch erstellt wird. In dieses werden für einen begrenzten Zeitraum die monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt. Das Aufschreiben hat den Vorteil, dass das Potenzial für Verbesserungen des Sparpotenzials direkt zu erkennen ist. Vielleicht gibt es noch ungekündigte Abos, an denen sich Geld einsparen lässt. Wie lange gespart werden muss, hängt vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab. Experten raten dazu, sich ein Polster in Höhe von drei bis sechs Monatsgehältern anzulegen. Auf diese Weise können selbst Schicksalsschläge wie ein Jobverlust leichter verkraftet werden.

 

Trading lernen
Doch was ist nun mit dem Kapital zu tun? Wer etwas Zeit hat, um sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen, der kann zum Beispiel die Kunst des Tradings erlernen. Hier liegt der Fokus auf kurzfristigen Käufen und Verkäufen mit möglichst hohem Gewinn. Wer hierfür die richtigen Strategien im Blick hat und mit dem richtigen Anbieter an die Sache herangeht, dem winkt ein netter Gewinn. In der Praxis kann Trading mithilfe Einführungsvideos erlernt werden. Auf diese Weise werden zunächst die Grundlagen beleuchtet, während es später um die richtigen Tools zur Analyse der Kurse geht. Ein großer Vorteil dieser Ansatzes ist, dass zum Beispiel dank Hebeln binnen kurzer Zeit hohe Erträge erwirtschaftet werden können, auch wenn zu Beginn nicht das ganz große Kapital vorhanden ist.

 

Langfristig am Kapitalmarkt investieren
Es gibt aber auch den langfristigen Ansatz, der am Kapitalmarkt zum Erfolg führen kann. Hier machen sich Anleger die Tatsache zunutze, dass breit gestreute Investitionen im Laufe der Jahre zu ansehnlichen Renditen bei moderatem Risiko führen können.

 

ETFs und Fonds
Häufig liegt der Anlage eine möglichst breite Streuung zugrunde, wie sie zum Beispiel mithilfe von ETFs erreicht werden kann. Dank dieser Käufe ist es nicht mehr notwendig, viele einzelne Aktien genau zu analysieren und sie auf Herz und Nieren zu prüfen. Stattdessen besteht die Möglichkeit, breit gestreut zu investieren und damit das Risiko eines Totalverlusts auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Dieser Ansatz ist vor allem für diejenigen gut geeignet, die mit ihrer Anlage nicht viel Risiko in Kauf nehmen möchten. Es gibt unterschiedliche Optionen, um Kapital auf der Basis von ETFs zu investieren. Einerseits ist dies auf Basis globaler ETFs möglich. In diesem Fall wird global in viele verschiedene Länder investiert. Eine zweite Möglichkeit, die zur Verfügung steht, ist die bewusste Investition per ETF in Schwellenländer. Dort gibt es ein besonders großes Wachstumspotenzial, das mit etwas Glück auch voll ausgenutzt werden kann. Allerdings nehmen Anleger gleichzeitig ein etwas höheres Risiko bei ihrer Investition in Kauf. Hier ist es wichtig, den eigenen Risikotyp zu kennen und sich dann ganz bewusst für eine dieser Optionen oder für eine Aufteilung zu entscheiden. Eine Alternative zu den ETFs sind klassische Fonds. Diese verfügen über ein aktives Management. Das kann bei guten Entscheidungen zu höheren Erträgen führen. Was aber in jedem Fall verbucht werden muss, das sind höhere Kosten. So haben Fonds den Nachteil, dass die laufenden Gebühren einen beachtlichen Teil der Rendite wieder auffressen können. Deshalb stehen sie immer wieder in der Kritik.

 

Einzelaktien
Wer lieber auf klassischem Wege in Aktien investieren möchte, der legt sich verschiedene Einzelaktien ins Depot. Experten raten Einsteigern dazu, mit etwas sechs bis zehn gut ausgewählten Aktien aus unterschiedlichen Branchen und unterschiedlichen Ländern anzufangen. Hierbei ist für den typischen Privatanleger zum einen die Orientierung an der Dividendenstrategie möglich. Hierbei wird auf Wertpapiere gesetzt, die über eine möglichst hohe Ausschüttung von Dividenden verfügen. Dies hat den Vorteil, dass die Dividenden ein passives Einkommen bilden. So kann Geld mit dem Depot verdient werden, ohne dafür die erworbenen Anteile zwingend verkaufen zu müssen. Bis zu 6 Prozent pro Jahr schütten viele der Dividenden-Könige an ihre Anleger aus. Ein zweiter Weg, der mit dem Depot bestritten werden kann, ist die Wachstumsstrategie. Bei der Wachstumsstrategie steht weniger die Ausschüttung im Vordergrund. Vielmehr wird darauf geachtet, dass die ausgesuchten Unternehmen über einen stabilen Gewinn verfügen. Sind sie profitabel, schütten die Gewinne aber nicht zu großen Teilen wieder an die Anleger aus, so steht mehr Kapital für Investitionen in das Unternehmen zur Verfügung. Firmen wie Apple, Facebook oder Tesla sind typische Beispiele für Wachstumsstrategie, die in den letzten Jahren hohe Kurssteigerungen erzielen konnten. Der Gewinn für den Anleger ergibt sich bei der Wachstumsstrategie aus einem Verkauf mit stark gestiegenen Kursen, nicht aus der Ausschüttung von Dividenden.

 

Nichts auf dem Sparbuch liegen lassen
In vielen Familien gibt es nach wie vor das gute alte Sparbuch. Dort ist das Geld scheinbar keinem Risiko ausgesetzt und es besteht die Möglichkeit, immer darauf zurückgreifen zu können. In der Praxis frisst jedoch die Inflation die Gelder auf. Gleichzeitig werden dort oft nur sehr kleine Zinssätze ausgezahlt. Aus dem Grund ist es ratsam, sich stets für die konkrete Investition zu entscheiden und das Geld nicht einfach auf dem Sparbuch seinem Schicksal zu überlassen. Zu hoch wären die Verluste im Laufe der Zeit. Das bedeutet nicht, dass jeder verfügbare Euro mit Risiko in den Aktienmarkt oder ins Trading investiert werden muss. Doch zumindest muss eine bessere Alternative zum Sparbuch gefunden werden. Dazu zählen zum Beispiel Tagesgeldkonten. Diese bieten eine deutlich bessere Verzinsung an, die stark abhängig vom aktuellen Leitzins ist. Diese reicht zwar nicht aus, um mit dem angelegten Kapital wirklich einen Gewinn zu erzielen. Doch zumindest ist es möglich, die Inflation zu wesentlichen Teilen auszugleichen. Auch Anleihen sind in diesen Tagen eine Option, um das Geld mit wenig Risiko gewinnbringend anzulegen. Je konsequenter nach diesen Strategien gesucht wird, desto eher ist auf lange Sicht die Wertsteigerung möglich.


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