

Neustadt. So kurz und im überschaubar kleinen Kreis wie bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Montag geht es beim Kinder- und Jugendnetzwerk eher selten zu. Bei dem äußerst vielseitigen, aktiven und weit vernetzten Verein ist der Name seit vielen Jahren Programm.
Das Kinder- und Jugendnetzwerk (KJN) ist Träger, Unterstützer, Begleiter, Organisator und Ideengeber vieler Projekte für die Kinder und Jugendlichen Neustadts. Unzählige Fäden zu Kooperationspartnern, Projektleitern und Förderern laufen hier zusammen. Der Verein hat 260 Mitglieder. Hinzu kommen 25 Kurs- und Projektleiter für Nachmittagsangebote sowie weitere Projektakteure, die sich im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ engagieren.
Einen Überblick über die Vereinsaktivitäten im vergangenen Jahr gab der 1. Vorsitzende, Mano Salokat. „Wir haben ein Riesenjahr hinter uns, in dem ganz viel geleistet wurde“, betonte er. Der größte Baustein für die nachhaltige Sicherung des Vereins sei die Anmietung der Projektwerkstatt in der Brückstraße gewesen. „Uns fehlten immer eigene Räume und eine Geschäftsstelle. Mit der Projektwerkstatt wurde eine Perspektive für die Kinder und Jugendlichen Neustadts geschaffen, die auch den Netzwerkgedanken beispiellos betont.“
Besonders geprägt sei das vergangene Jahr zudem von der Vorstellung des Films „Der Untergang der Cap Arcona“ von und für Neustädter Jugendliche gewesen, der beim „Baltic Film Art Festival“ sowie von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin ausgezeichnet wurde (der reporter berichtete).
Des Weiteren gibt es seit 2018 eine eigene KJN-App. Jugendcoach Danny Seidel und Falk Krüger von der Stadtjugendpflege berichteten dazu, dass es bereits über 300 Downloads gegeben habe. Über diese App können die Jugendlichen die Termine des KJN einsehen und sich bald auch zu den angebotenen Kursen und Workshops anmelden.
Die Nachmittagsangebote waren im Februar 2018 unter dem neuen Namen „Kinder-Kultur-Bündnis Neustadt“ und unter weiterer Förderung seitens der Bundesvereinigung für kulturelle Kinder und Jugendbildung (BKJ) an den Start gegangen. Allein im 2. Halbjahr habe es über 100 Anmeldungen gegeben, berichtete Richard Dippel.
Als weitere erfolgreiche Aktionen des KJN führte Mano Salokat unter anderem die Auftaktkonferenz „Demokratie leben“, das KJN-Frühstück, das 5. Kulturdinner, das Naturforschercamp und die Kinderkulturkarawane an. Zudem sei die erste Ausstellung in der Projektwerkstatt mit dem Thema „Die Kinder von Auschwitz“ ein guter Startschuss für weitere Vorhaben dieser Art gewesen. 2019 plant das KJN eine Ausstellung zum Thema „Jüdisches leben“. Außerdem soll ein Workshop zur Intensivierung der Erinnerungskultur zum Untergang der Cap Arcona durchgeführt werden.
Neben diesen öffentlichen Projekten verzeichnet das KJN einige Maßnahmen, die sich fortlaufend und eher im Hintergrund abspielen. So hat die Fach- und Koordinierungsstelle zahlreiche Projekte mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 85.000 Euro verwaltet. Zurzeit läuft die Vorbereitung zur Bewerbung für die nächste Förderperiode von 2020 bis 2024.
Fortgesetzt wird auch die Tätigkeit des Jugendcoaches, dessen bislang projektbezogene Stelle im vergangenen Jahr entfristet wurde. Sowohl der Kreis als auch die beiden Kommunen Neustadt und Grömitz seien von dem Konzept überzeugt gewesen, berichtete Salokat und betonte: „Jetzt ist es fest verankert im Neustädter Stadtbild.“
Ein weiteres Projekt des KJN ist die generationsübergreifende Band „Welle 23“, die sich aus 15 Schülern des Förderzentrums am Rosengarten und sechs Senioren zusammensetzt. Auf dem Programm standen im vergangenen Jahr diverse Proben, 23 Auftritte, eine Tour nach Belgien und Besuche im Pflegezentrum am Mühlenblick. Um das Zusammenspiel von jungen und älteren Menschen geht es außerdem bei den Medienlotsen unter Leitung von Thomas Schiekiera und dem Jugendcafé. Hierbei unterstützen Jugendliche ältere Mitbürger bei Fragen zu Medienthemen (der reporter berichtete).
Wahlen: Zur 2. Vorsitzenden wurde Beatrix Spiegel wiedergewählt. Nachfolger von Sabine Stryga, die das Amt der Kassenwartin acht Jahre lang innehatte, ist Richard Dippel, der wiederum als ehemaliger 2. Beisitzer von Birte Anika Schröder abgelöst wurde. (he)